Technik, Kleidung, Spielzeug - wer im Internet einkaufen möchte, schaut oft zuerst bei Amazon vorbei. Mit fast 600 Millionen verschiedenen Artikeln ist die Auswahl gigantisch.
Amazon ist längst der größte Online-Händler der Welt - und ebenso beliebt wie verhasst. Am 16. Juli 1995 geht amazon.com online.
Der Gründer ist Jeff Bezos, ein Mann mit Gespür fürs Geschäft. Bezos studiert Elektrotechnik und Informatik, verdient Anfang der 1990er-Jahre bereits viel Geld als Investmentbanker.
Doch er ist fasziniert vom Internet und dessen Potenzial. Der 30-Jährige räumt den lukrativen Posten an der Wall Street, zieht nach Seattle und beginnt, online Bücher zu verkaufen.
Potenzial erkannt und genutzt
Das erste geht vor 25 Jahren über die virtuelle Ladentheke. Ein Exemplar des 500-Seiten-Schmökers schmückt noch immer das Foyer der Amazon-Zentrale.
"Am Anfang habe ich die Bücherpakete noch selbst zur Post gebracht", erinnert sich der Gründer. Heute ist der US-Konzern in Deutschland der größte Buchhändler und Bezos der reichste Mann der Welt.
Ursprünglich möchte Bezos seine Firma Relentless nennen. Zu Deutsch: Erbarmungslos. "Das spiegelt auch ein bisschen die Person Jeff Bezos wider", sagt Gerrit Heinemann, BWL-Professor an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach. "Er hat schon am ersten Tag gesagt, er wolle der weltgrößte Händler werden."
Daher entscheidet sich Bezos letztlich auch für den Namen Amazon. Abgeleitet vom wasserreichsten Fluss der Erde, dem Amazonas, soll er die riesige Auswahl symbolisieren.
Amazon beherrscht den Markt
Bücher sind nur der Start. Das Sortiment wird ständig größer. Bezos plant von Anfang an den ultimativen Web-Shop. Inzwischen gibt es ein eigenes Modelabel, eigene Tablets und E-Book-Reader. Mit Lebensmittellieferungen macht Amazon sogar Supermärkten Konkurrenz.
Außerdem kommen Dienste hinzu: Prime Video und Amazon Music für das Video- und Musik-Streaming sowie die Vermietung von Online-Speicherplatz. Amazon wird still und heimlich Marktführer bei Cloud Computing, ein gewaltiger Markt.
Alexa und die "Datenkrake"
Und dann ist da noch Alexa. Die persönliche Assistentin spielt auf Zuruf Musik ab, schaltet Lampen ein oder bestellt Waren. Dabei zeichnet sie Gespräche auf und sammelt Nutzerdaten.
Als "Datenkrake" wird Amazon schon lange kritisiert. Ebenso für Steuervermeidungsstrategien und schlechte Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren.
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