14. Dezember 1861 – Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha stirbt

Stand: 31.03.2021, 10:20 Uhr

Als die blutjunge Königin Victoria ausgerechnet einen Deutschen zum Ehemann wählt, ist man am britischen Hofe zunächst wenig begeistert. Doch der gut ausgebildete Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg und Gotha entpuppt sich als Glücksfall für die angeschlagene britische Monarchie.

Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (Todestag, 14.12.1861) WDR ZeitZeichen 14.12.2021 15:01 Min. Verfügbar bis 15.12.2099 WDR 5

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Das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha ist zwar politisch wenig bedeutend, versteht sich aber auf geschickte Heiratspolitik und ist so mit dem Hochadel in ganz Europa verwandt. Auch der am 26. August 1819 geborene Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha wird auf eine "hohe Lebensstellung" vorbereitet. Er erhält eine strenge Erziehung und eine umfassende Bildung in Politik, Verwaltung, Kultur und Sprachen.

Schon früh fädelt sein Onkel Leopold – der spätere König von Belgien – eine Verbindung Alberts mit Prinzessin Victoria in London ein, einer Cousine des Coburger Prinzen. Diese rückt eher unerwartet auf Platz eins der britischen Thronfolge vor und wird 1838 zur englischen Königin gekrönt.

Zu dieser Zeit ist das Ansehen des Königshauses nach zahlreichen Skandalen auf dem Tiefstand. Nun soll schnell ein passabler Ehemann für die 19-Jährige gefunden werden, und Albert kommt wieder ins Spiel.

"Ich muss mein Herz festhalten!"

Die beiden hatten sich einmal kurz kennengelernt, ohne dass es gefunkt hätte. Nach dem zweiten Treffen aber – jetzt als Königin – schreibt Victoria in ihr Tagebuch: "Eine schöne Gestalt, breit in den Schultern und mit schmaler Taille. Ich muss mein Herz festhalten!"

Standesgemäß macht Victoria den Heiratsantrag, und Albert übernimmt die wenig attraktive Rolle des Prinzgemahls: "Ich bin nur der Mann, aber nicht der Herr im Hause." Aber Albert weiß sich zu beschäftigen. Er kümmert sich um die Gärten und Schlösser, bringt mit deutscher Akribie die Finanzen am Hof auf Vordermann.

Wichtiger Regent im Hintergrund

Bei den Briten hat der Deutsche zunächst einen schweren Stand. Erst nach der Geburt der Thronerbin Vicky bessert sich das Verhältnis. Acht weitere Kinder folgen, die Victoria nur als lästigen Ballast empfindet. Albert hingegen tobt mit ihnen durchs Haus und verwöhnt sie, wo er nur kann.

Die Zeit mit den Kindern wird immer knapper: Albert übernimmt viele administrative und politische Aufgaben, die üblicherweise Sache der Königin sind. Der Regent im Hintergrund lässt unter anderen Arbeiterwohnungen bauen, wettert gegen die Sklaverei, modernisiert die Universitäten und initiiert 1851 die erste Weltausstellung der Geschichte in London.

Früher Tod mit 42 Jahren

In wenigen Jahren macht sich der fleißige Albert unentbehrlich für das Königreich und seine Frau Victoria – und poliert stetig das ramponierte Ansehen des Königshauses wieder auf. Die Königin schwärmt: "Ich habe den perfekten Ehemann. Ich bete zu Gott, dass er mich Albert nicht überleben lässt."

Ein Wunsch, der nicht in Erfüllung geht. Am 14. Dezember 1861 stirbt Albert mit nur 42 Jahren im Kreise seiner großen Familie. Die Königin stürzt in tiefe Trauer, lässt zur Erinnerung Bauwerke und Denkmäler wie die Royal Albert Hall und das Albert Memorial errichten.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Herwig Katzer
Redaktion: Hildegart Schulte

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 14. Dezember 2021 an Prinz Albert von Sachsen Coburg. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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