31. Januar 1797 - Der Komponist Franz Schubert wird in Wien geboren

Stand: 20.01.2022, 15:40 Uhr

600 Lieder, Streichquartette, Klaviersonaten und das sinfonische Werk mit der "Unvollendeten" - all das komponierte Schubert in nur wenigen Jahren. Sein Leben gibt bis heute Rätsel auf.

Am 31. Januar 1797 wird Franz Peter Schubert in der Wiener Vorstadt Himmelpfortgrund als 13. Kind einer Familie aus Schlesien geboren. Er wächst in einem kleinbürgerlichen Milieu auf, sein Vater ist Lehrer. Früh entdeckt, profitiert der junge Schubert von der Hochbegabtenförderung in Wien und erhält eine kostenlose Ausbildung am "Akademischen Gymnasium". Sein Entdecker, der berühmte Hofkapellmeister Antonio Salieri, unterrichtet ihn privat.

Franz Schubert, Komponist (Geburtstag, 31.01.1797) WDR ZeitZeichen 31.01.2022 14:49 Min. Verfügbar bis 01.02.2099 WDR 5

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Rätselhafter Schulabbruch

Unklar ist, warum Schubert trotz der Aussicht auf ein Studium ein Jahr vor dem Abitur die Schule abbricht. Zunächst arbeitet er als Schulgehilfe seines Vaters. Doch dann wagt er den Schritt, als freiberuflicher Komponist zu leben. Während sein Zeitgenosse Beethoven Unterstützung vom Adel erfährt, wird Schubert von seinen bürgerlichen Freunden getragen: von Beamten, Malern, Komponisten, Dichtern.

Bei geselligen Treffen stehen Schubert und seine Lieder im Mittelpunkt, er spielt Klavier und singt. Die Zusammenkünfte werden "Schubertiaden" genannt. Bis zu seinem frühen Tod wohnt der unverheiratete Komponist ausschließlich bei Freunden ‒ ob er homosexuell war, ist fraglich.

Selbstzweifel plagen das Genie

Als Sinfoniker plagen Schubert Selbstzweifel, ausgelöst durch den berühmtesten Zeitgenossen: "Heimlich im Stillen hoffe ich wohl selbst noch etwas aus mir machen zu können, aber wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?"

Dennoch findet Schubert einen eigenen Ton: Die Sinfonie h-Moll ist ein großes, tragisches Werk, doch mit nur zwei Sätzen geht sie als "Unvollendete" in die Musikgeschichte ein. Erst 1865, also 37 Jahre nach Schuberts Tod, wird sie uraufgeführt. Erfolg zu Lebzeiten hat Schubert vor allem mit seinen Liedern, seinen Tänzen und Sonaten für Klavier.

Krankheit und Todesahnungen

Mit 26 Jahren kommt Schubert vermutlich mit Syphilis ins Krankenhaus, wo er sich einer schmerzhaften Quecksilberbehandlung unterziehen muss. Danach ist er nicht mehr derselbe. Seine Musik verändert sich, Todesahnungen klingen an. Zu hören in seinem Lied "Der Tod und das Mädchen" und im Liederzyklus "Winterreise". Mit 31 Jahren stirbt Franz Schubert am 19. November 1828 in Wien an Typhus.

Autor des Hörfunkbeitrags: Michael Struck-Schloen
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 31. Januar 2022 an Franz Schubert. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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