30. Januar 1882 - Der 32. US-Präsident Franklin D. Roosevelt wird geboren

Stand: 24.01.2022, 17:52 Uhr

Franklin D. Roosevelt stammt aus einer der reichsten und angesehensten Familien in den USA. Aber dieser von Kindesbeinen an Privilegierte ist es, der als US-Präsident soziale Reformen durchsetzt.

Franklin Delano Roosevelt wächst privilegiert auf. Er hat einen Privatlehrer und reist schon als Kind um die halbe Welt - auch nach Deutschland, wo er eine lebenslange Abneigung gegen die Deutschen, "die Hunnen", entwickelt. Immerhin, er lernt fließend Deutsch, und Französisch. Später studiert er in Harvard.

Franklin D. Roosevelt, 32. US-Präsident (Geburtstag, 30.01.1882) WDR ZeitZeichen 30.01.2022 14:56 Min. Verfügbar bis 31.01.2099 WDR 5

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Großes Selbstvertrauen, frühe Erfolge

Theodore Roosevelt, Republikaner, Franklin Delanos entfernter Verwandter und 26. US-Präsident | Bildquelle: picture alliance/Glasshouse Images

Herbst 1910. In einem knallroten Cabrio tourt der Kandidat für die Senatswahl im Staat New York durch Kleinstädte und über Land. Roosevelt ist mittlerweile Rechtsanwalt und hat noch nie irgendein politisches Amt inne gehabt, besitzt aber berstendes Selbstvertrauen und ein umwerfendes Lachen. Der Demokrat FDR - so wird er abgekürzt genannt - gewinnt seinen Sitz in einem Bundesstaat, der seit 16 Jahren in der Hand der Republikaner ist.

1913 macht US-Präsident Woodrow Wilson Franklin Delano Roosevelt zum jüngsten Staatssekretär im Navy Department. Sein entfernter Verwandter Theodore war einst vom Marineministerium auf den Präsidentensessel gelangt. 1932 wird es für Franklin soweit sein.

Polit-Karriere trotz Polio-Erkrankung

Meist ließ sich Roosevelt sitzend fotografieren | Bildquelle: picture alliance / AP Images

Als 39-Jähriger erkrankt er 1921 lebensbedrohlich, sehr wahrscheinlich an Polio. Seither kann er keinen Schritt mehr eigenständig gehen, sondern nur mit Hilfe von Krücken und kiloschweren Beinstützen aus Eisen. Stets läßt er sich sitzend fotografieren, irgendwo angelehnt, beim Nebenmann eingehakt, oder im Auto, das er per Hand steuern kann.

Roosevelt setzt seine politische Karriere fort. 1928 wird er zum Gouverneur von New York gewählt. 1932 gewinnt er die Präsidentschaftswahl für die Demokraten - auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise und nach zwölf Jahren republikanischer Dominanz im Weißen Haus.

Weltwirtschaftskrise und Weltkrieg

Als FDR 1933 seinen ersten Amtseid ablegt, sind 15 Millionen seiner Landsleute ohne Lohn und Brot. Eine gewaltige Herausforderung. Roosevelt nimmt sie an. Die umfassendste von zahlreichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des neuen Kabinetts: das sogenannte Civilian Conservation Corps. Fast vier Millionen Arbeitslose fördert das CCC - und diese Millionen arbeiten im Gegenzug an einer Modernisierung der Infrastruktur.

Eleanor und Franklin Roosevelt 1938 | Bildquelle: dpa

Roosevelts "New Deal", ein Paket aus innenpolitischen Reformen und Programmen zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise, verändert nachhaltig auch die soziale Landschaft der Vereinigten Staaten, weshalb seine Gegner ihn als verkappten Kommunisten beschimpfen, als Verräter an seiner eigenen Klasse. Bis zu FDR gab es keine Arbeitslosenunterstützung, keinen Mindestlohn. Seine Frau, die Feministin Eleanor Roosevelt, wird zu seiner kritischsten und engsten Beraterin im Weißen Haus.

Die zweite große Krise in seiner Amtszeit: das Aufkommen des Faschismus in Europa und der Zweite Weltkrieg. Als Roosevelt im April 1945 stirbt, kurz nach Beginn seiner vierten Amtszeit, sind es noch knapp drei Wochen bis zur bedingungslosen Kapitulation der Deutschen im Zweiten Weltkrieg.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Almut Finck
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 30. Januar 2022 an Franklin D. Roosvelt. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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