Jenseits alliierter Propaganda geht es vor allem darum, sich gegenseitig zu beschnuppern, schließlich ist es das erste Zusammentreffen der Staatsführer: Stalin will herausfinden, ob er Großbritannien und den USA trauen kann, deren immer wieder versprochene Invasion in der Normandie auf sich warten lässt. Roosevelt möchte den mysteriösen Kreml-Führer kennen lernen und für sein Lieblingsprojekt der Vereinten Nationen gewinnen. Und Churchill ist darauf bedacht, dass Sowjets und Amerikaner sich nicht allzu sehr annähern, weil er fürchtet, dass das britische Empire sonst untergebuttert wird.
Ohne fixe Tagesordnung geht es bei den Verhandlungen um den Kriegsverlauf, vor allem aber um die Europäische Nachkriegsordnung. Besonders die informellen Kamin-Gespräche bei Kaffee und Zigarren stellen die Weichen für das Schicksal Deutschlands und Polens.
Redaktion: Ronald Feisel