Über Lyrik zu sprechen fällt dem Autor mit italienischen und deutschen Wurzeln sehr schwer. So lässt er lieber seine Gedichtzeilen Bände sprechen und entfalten in drei thematischen Blöcken eine magische Wirkungskraft. Piero Salabès Gedichte sind kleine Fragmente, die zusammen genommen ein großes lyrisches Epos ergeben, das von Liebe handelt. Der zweisprachige Band übersetzt das italienische Original in die deutsche Sprache, was auch auf Salabès eigene Biographie hinweist, die sowohl italienische als auch deutsche Wurzeln hat.
In "Das schöne Nichts – Il bel niente" führt Piero Salabè in eine Welt ohne feste Orte, an denen aber die Freiheit auf einen wartet. Salabès Gedichte verweigern sich den Leserinnen und Lesern dabei keinesfalls. Sie sind eine Einladung, sich in das vermeintliche Nichts fallen zu lassen. Dort wartet die Liebe, die Begegnung mit dem eigenen, zerbrechlichen Ich und vielleicht auch eine neue Gewissheit, dass man den Preis des Todes zahlt, indem man nicht stirbt, wie es in einem der Gedichte heißt.
WDR 5 Bücher spricht mit Piero Salabè über seinen Gedichtband und über das Literaturland Italien.
Ein Beitrag von Claudia Cosmo
Literaturangaben:
Piero Salabè: Das schöne Nichts - Il bel niente
Gedichte, Zweisprachige Ausgabe
Aus dem Italienischen von Jutta Eckes Secession Verlag, 264 Seiten, 25 Euro