Darum geht's
Anora, eine junge, selbstbewusste Stripperin aus Brooklyn, sieht ihre Chance auf einen Ausstieg, als sie Ivan, den naiven Sohn eines Oligarchen kennenlernt. Schon nach ihrem ersten Treffen reisen sie nach Las Vegas und heiraten.
Anoras Wunschtraum von einem sorglosen Leben gerät jedoch in Gefahr, als Ivans Eltern in Russland davon erfahren. Erst schicken sie Handlanger, dann kommen sie selbst in die USA, um die Ehe zu annullieren. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht …
Darum geht's wirklich
Die simple Formel: Wer das Geld hat, hat das Sagen.
Die spielen mit
Mikey Madison spielt Anora, Mark Eydelsteyn ist als Ivan zu sehen.
Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz
In Anora geht alles ganz schnell: das Kennenlernen, Verlieben, Heiraten – und schließlich auch das böse Erwachen. Als Ivans Eltern ihrem verzogenen Sohn Handlanger auf den Hals hetzen, um ihn zur Raison zu bringen, ist er rasch verschwunden.
Anora solidarisiert sich mit den Ausputzern, um ihren Mann zu finden. Ohne Erfolg, sodass sie bald dessen Eltern auf dem Hals haben, die um jeden Preis die Ehe annullieren wollen. Natürlich geht’s hier ums Geld. Wer das Geld hat, hat das Sagen.
Regisseur Sean Bean hat seine temporeiche Geschichte aber nicht als Sozialdrama erzählt, sondern als fulminante Tragikomödie. Auch Nebenfiguren sind fein gezeichnet und haben Zeit, sich zu entwickeln.
Die Dialoge – Schlagabtausch vom Feinsten – machen großen Spaß. Dank all dieser Zutaten und irrer Wendungen hat "Anora" mit 139 Minuten Laufzeit keine Längen. Kluge Unterhaltung, die in Cannes in diesem Jahr die Goldene Palme gewann.
Die Bewertung auf einen Blick
Vier von fünf Sternen
Tragikomödie, USA 2024
Regie: Sean Baker
Länge: 139 Minuten
Ab 16 Jahren
Kinostart: 31.10.2024