Der zweite Prozesstag am Landgericht Bochum hat am Freitag mit einem ausführlichen Geständnis von Daniel Wolski begonnen. Das hatte sein Verteidiger bereits am Vortag angekündigt. So wolle Wolski den Betroffenen eine Aussage vor Gericht ersparen, sagte der Rechtsanwalt.
Sexualisierte Nachrichten an zwölfjähriges Mädchen
Vor Gericht geht es unter anderem um stark sexualisierte Nachrichten an ein zwölfjähriges Mädchen. Die Nachrichten soll Wolski mit dem Ziel verschickt haben, sich mit dem Kind zu treffen. Zu einem Treffen kam es aber nicht.
Für diese und weitere Nachrichten aus Chatverläufen entschuldigte sich der ehemalige SPD-Politiker am Freitag. Alles tue ihm "von Herzen leid". Außerdem gab Wolski zu, mit einem minderjährigen Opfer besprochen zu haben, ob es sich in seiner Wohnung prostituieren wolle. In insgesamt 36 Fällen soll er sich mit Minderjährigen zum Sex getroffen und sie dafür bezahlt haben.
Kammer will jugendliche Zeugen einladen
Trotz des Geständnisses hat die Kammer angekündigt, einige jugendliche Opfer als Zeugen einzuladen, wenn sie aussagen möchten. Daniel Wolski hatte laut Staatsanwaltschaft bereits im Januar zugegeben, Minderjährige für sexuelle Handlungen bezahlt zu haben. Außerdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft den Besitz von kinderpornografischem Material vor.
Wolski sitzt seit Oktober in Untersuchungshaft. Ein Urteil könnte es bereits Ende April geben. Dem ehemaligen Lüner Vizebürgermeister drohen mehrere Jahre Haft.
Unsere Quellen:
- Landgericht Bochum
- Staatsanwaltschaft Bochum
Über dieses Thema berichtet der WDR am 22.02.24 auch im Radio auf WDR2 in der Lokalzeit Ruhrgebiet.