Das Landgericht Duisburg von außen

Geplanter Anschlag auf Pro-Israel-Demo: Urteil verschoben

Stand: 10.12.2024, 11:24 Uhr

Tarik S. soll geplant haben, mit einem LKW in eine Solidaritäts-Demo für Israel zu rasen. Auf das Urteil muss er weiter warten.

Von Mathias Brenner

Seit Monaten läuft am Duisburger Landgericht der Prozess gegen den heute 31-jährigen Tarik S.. Die mit Spannung erwartete Urteilsverkündung wurde am Dienstag allerdings kurzfristig verschoben. Hintergrund: Das schriftliche psychiatrische Gutachten über den Angeklagten ist bei den Verfahrensbeteiligten erst am Montag eingegangen.

Da es sehr umfangreich ist, bekommen alle Beteiligten nun noch Zeit zur Einsicht der Unterlagen. Als neuen Termin für die Urteilsverkündung wird der 22. Januar ins Auge gefasst.

Mutmaßlicher Plan: Anschlag auf Pro-Israel-Demo

Der Angeklagte soll zunächst einen Anschlag auf eine Duisburger Polizeiwache ins Auge gefasst haben. Dann soll er sich für einen Anschlag auf eine LGBTQ+-Veranstaltung entschieden haben. Schließlich soll er seine Anschlagspläne wieder geändert haben, nachdem die Hamas am 07. Oktober 2023 Israel angegriffen hatte. Nun wollte er mit einem LKW in eine Menschenmenge auf einer Solidaritätskundgebung für Israel rasen, so die Anklage.

Wie konkret die Pläne waren, ist unklar. Der Angeklagte soll in einem Chat von seinen Anschlagsplänen berichtet haben. Eine Spezialeinheit nahm den Verdächtigen schließlich Ende Oktober 2023 fest.

Angeklagter nahm an Aussteigerprogramm teil

Der Angeklagte war als 19-Jähriger nach Syrien gereist. Dort hatte er sich dem Islamischen Staat angeschlossen und war bei Kämpfen des IS dabei. In Deutschland wurde er deshalb zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt. Danach hatte er am Aussteigerprogramm des Innenministeriums teilgenommen.

Lange Haftstrafe droht

Im Falle einer Verurteilung drohen dem Angeklagten nun bis zu 15 Jahre Haft.

Geplanter Anschlag auf Pro-Israel-Demo: Urteil verschoben

WDR Studios NRW 10.12.2024 00:25 Min. Verfügbar bis 10.12.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Unser Autor im Gericht
  • Landgericht Duisburg