Der Ablauf der aktuellen Taten in Wuppertal und Ratingen ist deckungsgleich: Die falschen "Wasserwerker" klingeln und behaupten, nach einem Rohrbruch in der Nachbarschaft müsse die Leitung in der Wohnung durchgespült werden. Sie lassen sich von den Senioren ins Badezimmer begleiten. Währenddessen kommt unbemerkt der Komplize in die Wohnung und durchkämmt sie nach Beute.
Alles weg
So geschehen bei einer Wuppertaler Seniorin. Der Täter ging nach minutenlangem Durchspülen. Die Seniorin traf fast der Schlag, als sie in ihr Schlafzimmer kam. "Es sah da aus wie nach einem Bombenanschlag: Alles war ausgeräumt, die Schränke leer. Akten, Papiere, alles durcheinander. Das Geld war weg, der Schmuck auch." Damit hätte sie nie gerechnet. Sie verlor 13.000 Euro.
Niemanden in die Wohnung lassen
Kriminalpolizist Michael Schroer von der Abteilung Opferschutz der Wuppertaler Polizei weiß, dass das kein Einzelfall ist: "Das passiert jeden Tag, immer wieder und immer öfter." Besonders in der dunklen Jahreszeit seien die Trickdiebe aktiv: "Sie können sich besser verstecken, ausspionieren, und sind nach der Tat schnell wieder weg."
Grundsätzlich gelte: Man müsse niemanden in die Wohnung lassen. Man solle sich den Ausweis durch die knapp geöffnete Tür geben lassen und diese sofort wieder schließen. Dann die Stadtwerke anrufen - und wenn nötig, die Polizei.
Prävention ist wichtig
Der Polizist rät vor allem älteren Menschen, eine Gegensprechanlage zu installieren und eine Kette an der Wohnungstür anzubringen. So könnten die Senioren weniger leicht überrumpelt werden.
Im Schadensfall hätten die Opfer kaum eine Chance, etwas vom Diebesgut zurück zu bekommen. Hilfreich seien aber Listen und Fotos von Wertgegenständen, vor allem bei Schadensersatzansprüchen gegenüber Versicherungen.
Unsere Quellen:
- Polizei Wuppertal
- Reporter vor Ort