Vorsicht Trickbetrug!

Stand: 16.06.2023, 06:00 Uhr

Der Hauptgewinn per Post, das vermeintlich gute Geschäft an der Haustür oder Betrugsmaschen per E-Mail und SMS - Trickbetrug ist vielfältig. Rechtsanwältin Beate Puplick klärt auf, welche Maschen es gibt und wie man sich schützen kann.

Trickbetrug ist mithilfe einer Täuschung durchgeführter Betrug. Dabei stehlen die Betrüger nicht nur Bargeld, Schmuck, Handys und andere Wertgegenstände, sondern auch Bank- und andere Kundendaten ihrer Opfer.

Haustür-Geschäfte

Die Täter versuchen das Opfer an der Haustür zu einer Vertrags-Unterschrift zu drängen.

Tipp: Steht verdächtiger Besuch vor der Tür, kann man die Person immer bitten, sich als Mitarbeiter der vorgeblichen Firma auszuweisen. Bei Zweifeln kann man auch selbst bei dem Unternehmen oder der Behörde anrufen und nachfragen, ob derzeit Hausbesuche stattfinden.

Manche Trickbetrüger überraschen ihre Opfer an der eigenen Haustür. | Bildquelle: mauritius images/imageBROKER/Bernhard Kreutzer

Lassen sie keine Fremden in die Wohnung - schon gar nicht, wenn diese unangekündigt vor der Tür stehen. Fordern Sie unbedingt genauere Informationsmaterialien an und nehmen Sie sich Zeit, um das Unternehmen im Internet zu suchen.

Schauen Sie, ob das Unternehmen auf der Internetseite ein seriöses Impressum vorweisen kann. Informieren Sie sich, welche Erfahrungen anderen Kunden bisher mit dem Unternehmen gemacht haben.

Es empfiehlt sich außerdem, eine zweite Person (Familienmitglieder oder Nachbarn) bei dem Geschäft als Zeugen dabei zu haben.

Gewinnbenachrichtigungen per Post

Besonders ältere Menschen erhalten per Post Briefe mit Gewinnbenachrichtigungen. Viele Menschen glauben den Schreiben und antworten. Die Täter versuchen die Opfer auf diese Weise zu einer Verkaufsveranstaltung zu locken auf der minderwertige Ware zu überhöhten Preisen verkauft wird.

Tipp: Über die so genannten Robinsonlisten kann man Schutz­konten erstellen und so Werbung verbieten. Die über diese Listen verbreiteten Werbe­verbote werden zwar nicht von allen Unternehmen beachtet, aber dafür ist der Aufwand für die Eintragung minimal.

Phishing

Beim Phishing versuchen die Täter die Zugangsdaten von Online-Banking, Versandhäusern, Internet-Auktionshäusern etc. „abzufischen“, indem das Opfer auf eine gefälschte Webseite gelockt wird.

Tipp: Klicken Sie nicht direkt auf den Link, sondern lesen Sie sich in Ruhe alles durch. Checken Sie den Absender, denn oft kann  man schon an der verwendeten E-Mail-Adresse sehen, ob es sich um Betrug handelt.

Phishingmails wie diese kursieren immer wieder. | Bildquelle: IMAGO/Rolf Poss

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bietet zudem ein Phishing-Radar an. Auf der Webseite werden häufige aktuelle Phishing-Versuche gemeldet und Verbraucher gewarnt. Wer unsicher ist, kann eine verdächtige Mail oder SMS auch an phishing@verbraucherzentrale.nrw weiterleiten. Die eingehenden Mails werden dann überprüft und ausgewertet.

Enkeltrick

Oftmals beginnt der Enkeltrick mit einer SMS, in der die Täter vorgeben ein naher Verwandter zu sein (z.B. Enkel, Nichte, etc.), der eine neue Handynummer verwende.

Die Täter wollen das Opfer dazu bringen, die neue Nummer abzuspeichern. Anschließend versuchen sie das Opfer mit weiteren Nachrichten zu manipulieren, um es letztendlich dazu zu bewegen Geld und/oder Wertgegenstände herauszugeben.

Das kann auch in Verbindung mit einem Schockanruf geschehen, bei dem die Täter vorgeben sich in einer Notsituation zu befinden und dringend auf Geld angewiesen zu sein (z.B. werden Opfer mit der Situation konfrontiert, dass ihr Enkel wegen eines Unfalls im Gefängnis sitze und dringend Geld für die Kaution brauche). Sie bauen damit bei ihren Opfern Stress auf und üben enormen Druck aus.

Tipp: Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollte man mit seiner Handynummer und der Email-Adresse vorsichtig umgehen. Wer sie nur dann angibt, wenn es unbedingt erforderlich ist, kann das Risiko für gefährlichen Spam minimieren.

Vor unbekannten SMS schützt man sich mit der Einstellung, dass nur Nachrichten von eingespeicherten Kontakten zugestellt werden. Servicemails von Banken oder dem Mobilfunkanbieter kommen dann weiterhin an, wenn man sie als Kontakt einspeichert. Wer immer wieder von Spam betroffen ist, kann die Telefonnummer wechseln.