Die in andere Unterkünfte verlegten Bewohnerinnen und Bewohner der Senioreneinrichtung waren bettlägerige Menschen, die zum Teil intensivmedizinisch betreut werden müssen. Sie wurden am Morgen vorsorglich verlegt. Dafür waren 36 Krankenwagen im Einsatz, weitere 12 in Reserve.
Am frühen Abend konnten alle Menschen wieder in ihre Wohnungen zurückgebracht werden.
Kampfmittel-Spezialisten untersuchten Fundstelle - Stahlbeton im Boden
Es ging um einen "Verdachtspunkt", den der Kampfmittelbeseitigungsdienst im Boden ausgemacht hatte. Seit Donnerstagmorgen wurde er von Spezialisten untersucht. Erst danach konnte entschieden werden, was passieren muss, ob eine Entschärfung notwendig wird. Die Experten des Kampfmittel-Beseitigungsdienstes gehen davon aus, dass nur jeder zehnte Verdachtsfall tatsächlich zum Fund eines Blindgängers aus den Zweiten Weltkrieg führt.
Das Objekt in der Erde soll ein größeres - noch unbekanntes - Bauwerk sein, hieß es am Nachmittag an der Einsatzstelle. Offenbar wurde das mit Stahlbeton erstellte Bauwerk vor Jahrzehnten beim Anlegen der Rampe für die Rheinbrücke mit Erdreich zugeschoben.
Messehallen Deutz als Unterkunft im Evakuierungsfall
Die Planungen von Stadt Köln und Berufsfeuerwehr waren immer auf den schlechtesten Fall einer umfangreichen Evakuierung abgestimmt: Beim Fund eines Blindgängers, hätten auch die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner das Seniorenzentrum Köln-Riehl verlassen müssen. 300 von ihnen wären dann in Bussen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zu den Kölner Messehallen gefahren, wo sie für die Dauer der Bombenentschärfung versorgt werden könnten, so Stadtsprecher Baumanns zu den Plänen. Weitere 300 hätten im Evakuierungsfall bei ihren Familien unterkommen können.
Darüber hinaus wären 10.000 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen gewesen. Außerdem war die Stadt auf umfangreiche Straßensperrungen und die KVB auf den Ausfall der Linien 13, 18 und 140 eingestellt.
Mögliche Bombe bereits im März entdeckt
Der verdächtige Gegenstand war laut Aussage der Stadt schon vor einigen Wochen bei Bauarbeiten an der Mülheimer Brücke entdeckt worden. Die Vorbereitungen für den heutigen Tag liefen also schon seit März. 280 Mitarbeitende von Feuerwehr und Hilfsdiensten sowie 180 Kräfte des Ordnungsamtes waren und sind im Einsatz.
Jetzt werden die 400 Bewohnerinnen und Bewohner in ihre Wohnungen zurück gebracht.
Unsere Quellen:
- Stadt Köln
- Städtisches Seniorenzentrum Köln-Riehl
- Feuerwehr und Ordnungsamt
- Reporter vor Ort