Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) mit seiner Ehefrau Katharina bei einer Veranstaltung im Kölner Gürzenich wie sie sich hinter einem angedeuteten Insta-Gram-Bilderrahmen ablichten lassen

Weniger Geld für Bilder von Hendrik Wüst

Stand: 12.03.2025, 10:59 Uhr

Für Bilder von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat dis Staatskanzlei im vergangenen Jahr rund 86.000 Euro ausgegeben. Das ist weniger als im Vorjahr, dennoch bleiben die Kosten in einem höherem Rahmen.

Von Christoph Ullrich Christoph Ullrich

Als Hendrik Wüst im Herbst 2021 die Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Armin Laschet (CDU) übernahm, änderte sich der Stil in der öffentlichen Amtsdarstellung deutlich. Wüst setzte stark auf Social Media. Vor allem auf Instagram zeigte er eine Mischung aus "Mensch und Politiker Wüst".

Der "Insta-Ministerpräsident"?!

Von der Opposition bekam er deshalb schnell den Spitznamen "Insta-Ministerpräsident" verpasst. Wüst selber ging damit allerdings auch selbstironisch um, indem er sich im Karneval auch mal als Insta-Foto verkleidete.

Allerdings hat diese Öffentlichkeitsarbeit zu hohen Kosten geführt. Alleine im Jahr 2023 gab die Staatskanzlei 101.000 Euro dafür aus, dass externe Fotografen und Kameraleute Wüst bei Terminen begleiteten.

Für das vergangene Jahr sind diese Kosten jedoch gesunken. Auf Nachfrage der dpa gab die Staatskanzlei für 2024 an, dass 85.706,87 für Bilder veranschlagt wurden. Die angefallenen Honorare seien "marktüblich".

Staatskanzlei räumt hohe Kosten ein

Allerdings räumte die Staatskanzlei ein, dass die Kosten für Außenstehende immer noch hoch wirken könnten. Aber man trage mit der Bildbegleitung dem "geänderten Mediennutzungsverhalten der Bevölkerung" Rechnung. Diese informiere sich eben zunehmend digital.

Der Opposition sind die Kosten für die Bilder noch immer zu hoch. Der SPD-Abgeordnete Christian Obrok sagte dem WDR, die rund 86.000 Euro seien immer noch kein Pappenstiel. Obrok wirft Wüst und der Staatskanzlei insgesamt mangelndes Kostenbewusstsein vor.

FDP und SPD stellen die Sinnfrage

Offenbar gehe es der Landesregierung fortlaufend darum, sich in ein besseres Licht zu rücken, als ihre Politik das von sich aus hergebe, erklärte Obrok. "Zuletzt hatten ja auch die maßlos überteuerten Lampen beim Umbau der Staatskanzlei für entsprechende Furore gesorgt", kritisierte der SPD-Mann weiter.

Marcel Hafke von der FDP fragt zudem, ob es wirklich Aufgabe der Steuerzahler sei, die Eigen-PR der Landesregierung zu finanzieren. "Während viele Menschen in NRW mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen und dringend Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Wirtschaft brauchen, setzt die Staatskanzlei weiter auf professionelle Inszenierung", antwortete Hafke auf Nachfrage.

Unsere Quellen:

  • dpa-Meldung zu den Bildern von Wüst
  • Statements von SPD und FDP

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