NRW-Landtag feiert 75 Jahre Israel
Stand: 15.05.2023, 12:48 Uhr
Mit Musik, Videos und Festreden hat der Landtag die Gründung Israels vor 75 Jahren gefeiert. Politiker würdigten die Freundschaft zwischen Israel und NRW, die sich über Jahrzehnte entwickelt habe.
Von Martin Teigeler
Zum 75. Jahrestag der Unabhängigkeit Israels hat Landtagspräsident André Kuper (CDU) die Freundschaft zwischen Israel und NRW gewürdigt. Er sei dankbar für dieses "Wunder" nach dem "Menschheitsverbrechen Nazi-Deutschlands", sagte Kuper am Montag in einer Feierstunde des Landtags. An der Freundschaft müsse man jeden Tag weiter arbeiten.
An der Feierstunde von Land und Landtag mit musikalischen Einlagen nahmen unter anderem Vertreter der jüdischen Landesverbände teil. Neben Landeskabinett und vielen Abgeordneten waren die Ex-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers und Armin Laschet (beide CDU), die Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes, Barbara Dauner-Lieb, sowie Ex-Vize-MP Sylvia Löhrmann (Grüne) anwesend.
"Alles andere als selbstverständlich"
Hendrik Wüst (CDU) bei der Feierstunde im Landtag
Der Staat Israel wurde am 14. Mai 1948 ausgerufen. Staatsgründer David Ben Gurion verlas damals in Tel Aviv die Unabhängigkeitserklärung. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erinnerte in seiner Rede an die Anfänge der zionistischen Bewegung in Köln. Er betonte, dass die enge Freundschaft zwischen NRW und Israel angesichts des millionenfachen Mords an den europäischen Juden "alles andere als selbstverständlich" sei, sondern "ein historisches Glück und ein großes Geschenk".
In eingespielten Videos wurde im Plenarsaal des Landtags an historische Stationen der Freundschaft erinnert. Vor allem der langjährige Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau (SPD) vertiefte die Beziehungen zu Israel in den 1980er- und 1990er-Jahren, die heute von zahlreichen Schul- und Städtepartnerschaften und vielen Projekten getragen werden. Daran knüpften seine Amtsnachfolger an.
Botschafter: Freundschaft ein "Paradebeispiel"
Landtagspräsident André Kuper (l.) und Israels Botschafter Ron Prosor
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, bezeichnete die engen Bande zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel als "Paradebeispiel" für andere Bundesländer. Zugleich forderte er von Deutschland mehr Unterstützung bei der Ächtung der "Mullahs und Ayatollahs im Iran". Zum Abschluss sangen Schülerinnen und Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums aus Düsseldorf die israelische Nationalhymne.