Auf David Mancusos Loft Partys, in Clubs wie der Gallery und der Paradise Garage kommen Menschen jeder Hautfarbe und sexuellen Orientierung zusammen und feiern gemeinsam das Leben. Diese Orte sind die Vorläufer der ersten Discotheken. Dort entwickeln DJs wie Nicky Siano oder Larry Levan Skills wie Mixing und Beatmatching und bringen damit die Menge auf dem Dancefloor zum Kreischen. Der charakteristische "Four on the floor"-Schlagzeug-Groove, entwickelt von Earl Young, tut sein Übriges. Zum ersten Mal zu hören ist er auf "The Love I Lost" von Harold Melvin & The Blue Notes im Jahr 1973.
Auch Songs wie "Soul Makossa" von Manu Dibango, erschienen auf einem kleinen Plattenlabel in Kamerun, gehören zu den frühen Hits der Disco-Ära. Erlaubt ist, was tanzbar ist - ganz egal, woher es kommt. Disco ist damit eine der inklusivsten Szenen überhaupt.
Heute würde man die frühen Discos wohl als "safe spaces" bezeichnen, denn Disco ist zunächst der Sound der Ausgegrenzten - der LGBTQ-Community, der Schwarzen, Hispanoamerikanern und Frauen. Disco wird ihre Waffe im Kampf um Gemeinschaft, Identität und Inklusion. Sie, die Außenseiterinnen und Außenseiter, treiben das neue Genre voran. Der Sound, zu dem sie tanzen, wird bald die Welt erobern...