Für Frank geht es heute mit einem Aale-Fischer raus aufs Slotermeer. Und Björn entdeckt einen idyllischen Gemeinschaftsgarten und Wildgänse, die hier vom Problem zu kulinarischen Spezialitäten werden ...

Das Boot liegt noch im Hafen von Sneek. Die Köche erfreuen sich an der schönen Lage mitten im Zentrum. Rund um den Hafen erstreckt sich die Stadtgracht, die die Altstadt von Sneek umgibt. Die Wasserstraße verleiht der Stadt einen ganz besonderen Charme. Auch heute starten die beiden Köche von hier mit ihren E-Bikes, um in der Umgebung die besten regionalen Zutaten für das Dinner an Bord aufzuspüren.

Björn macht sich zunächst auf den Weg zu Freya Zandstra, die in dem kleinen Örtchen Heeg einen Gemeinschaftsgarten angelegt hat. Freya legt viel Wert auf Nachhaltigkeit, Gemeinwohl und eine bewusste Lebensweise. Sie führt Björn durch ihr Gartenparadies und erzählt, was ihr wichtig ist: „Wir verbringen viel Zeit in Büros und vor dem Bildschirm. Hier in unserem Garten können wir uns wieder erden. Der Garten heißt passend „Ierdewurk“ - das ist Friesisch und bedeutet „Arbeit mit der Erde“.

Klassische Pflanzreihen sucht man in Freyas Garten vergebens. Doch auch die optische Schönheit des Gartens ist ihr sehr wichtig. Die Beete sind in einem Strahlenmuster von der Mitte weg in alle Himmelsrichtungen angelegt. Kulturen, die es sonnig brauchen, bekommen im Süden ihr Plätzchen, Kulturen, die es kühler und schattiger mögen, im nördlichen Teil.

Ein vielfältiger Garten ist für Freya ein reicher Garten. Und so kann Björn aus dem großen Angebot ernten, was er an Gemüse für das abendliche Menü braucht. Dann hilft er Freya noch beim Einmachen von Jalapeños. Mit frischem Gemüse und eingelegten Jalapeños im Gepäck machte er sich auf den Weg zu seiner zweiten Station ...

Frank ist in Heerk mit Freerk Visserman zum Fischen verabredet. Freerk ist Fischer in der 9. Generation - und sehr stolz darauf. Er ist einer von nur 12 Berufsfischern in Friesland. Denn in Friesland kann nur Fischer werden, wer aus einer Fischer-Familie stammt! An Land hilft sein Vater mit – zum Beispiel beim Reparieren der Netze und Reusen. Er freut sich , dass sein Sohn den Betrieb weiterführt: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass Freerk auch Fischer wird. Wenn er es nicht gemacht hätte, wäre die Fischerei in unserer Familie ausgestorben.“

Die Freiheit auf dem Wasser – genau das liebt Freerk an seinem Beruf. Wichtig ist ihm aber auch, respektvoll mit der Natur und den Tieren umzugehen. So nimmt er nur Tiere aus den Reusen, die ausgewachsen sind. Und die Menge, die er für die Belieferung von Restaurants oder zum Räuchern braucht. Alle anderen kommen wieder zurück ins Wasser. Freerk ist außerdem Mitglied der Initiative „DUPAN“, die sich für gesunde Aalbestände einsetzt. Für jeden Aal, den er verkauft, zahlt er einen Betrag an die Stiftung.

Frank fährt mit Freerk raus aufs Wasser – und spürt sofort am eigenen Leib, wie körperlich anstrengend die Arbeit als Fischer ist. Als Lohn wartet an Land von Freerk geräucherter Aal. So essen die Niederländer ihn am liebsten. Für das Dinner an Bord packt der Koch sowohl frischen, als auch geräucherten Aal ein. 

Björn ist auf dem Weg nach Parrega, wo er sich mit Tiede Haringsma und seiner Frau Grace Heeringa trifft. Die beiden haben aus der Not eine Tugend gemacht: Tiede ist Jäger und schießt Wildgänse, von denen es hier zu viele gibt. Die niederländische Regierung erlaubt, die Gänse zu schießen, damit diese den Landwirten nicht die Weiden kahl fressen. So soll die Balance in der Natur erhalten und das Ökosystem geschützt werden.

Grace bereitet aus dem Fleisch der Wildgänse in ihrem Foodtruck eine Vielzahl leckerer Gerichte zu, die sie in ihrem Foodtruck auf Märkten und Festivals anbietet. Björn Freitag hat sie auf jeden Fall mit ihrem „Pulled Goose“ überzeugt. Das Fleisch der Wildgänse verkaufen die beide auch an Landwirte, kleine Läden und Restaurants aus der Umgebung.

Gänsebrust schmeckt auch geräuchert hervorragend – das Räuchern ist Tiedes Job. Ungefähr drei Stunden hängen die Gänsebrüste im Smoker, danach werden sie noch eine halbe Stunde in warmes Wasser gelegt, bevor sie verzehrt werden können. Für das Essen an Bord nimmt der Koch sowohl geräucherte, als auch frische Gänse- und Entenbrust mit.