Schwerster Sturm seit vier Jahren erwartet
Orkantief "Kyrill" kommt
Stand: 17.01.2007, 17:08 Uhr
Am Vormittag setzt der Wind ein, am Nachmittag soll es dann so richtig losgehen: Ein schwerer Sturm mit Orkanböen von 120 Stundenkilometern und mehr soll am Donnerstag (18.01.2007) über NRW herein brechen. Der Deutsche Wetterdienst hat bereits eine Unwetterwarnung herausgegeben.
Es soll der schwerste Sturm seit mehr als vier Jahren werden: Spätestens ab Donnerstagnachmittag (18.01.2007) soll der Orkan über ganz NRW mit bis zu Windstärke 12 hinwegfegen und ein schwerer Regen einsetzen. "Das Orkantief 'Kyrill' wird auf jeden Fall schlimmer als 'Franz' in der vergangenen Woche", erklärt Christian Brose vom Meteomedia-Wetterdienst Bochum. Er erinnere vielmehr an den Sturm "Jeanette" vom Herbst 2002, bei dem damals mehrere Menschen ums Leben kamen und viele verletzt wurden. Daher sei es sinnvoll, ab dem Nachmittag drinnen zu bleiben, so Brose.
Sturmfrei für Schüler
Schon am Mittwoch (17.01.2007) stellten sich viele Menschen auf den Sturm ein. "Schulleiter entscheiden in eigener Verantwortung, ob sie den Unterricht vorzeitig beenden", erklärte eine Sprecherin des NRW-Schulministeriums. Mehrere Schulen in Düsseldorf kündigten bereits an, den Unterricht nach der vierten Stunde zu beenden. Auch Kindergarten-Ausflüge wurden abgesagt. "Wir hoffen natürlich, glimpflich davon zu kommen", sagte Udo, Kampschulte, NRW-Sprecher der Deutschen Bahn. Über eventuelle größere Verkehrs-Störungen oder Zugausfälle werde im Radio und über das Internet informiert. Auf den Straßenbaustellen sind die Arbeiter angehalten, nichts herum liegen zu lassen. Der Landesbetrieb Straßen NRW kündigte zudem an, dass Sanierungsarbeiten an den Seilen der Fleher Rheinbrücke in Düsseldorf entgegen der ursprünglichen Planung voraussichtlich erst in der kommenden Woche durchgeführt würden, wenn der Sturm vorbeigezogen sei.
Hochwassergefahr im Regierungsbezirk Arnsberg
Die Feuerwehr Mönchengladbach warnte am Mittwoch bereits vor herab fallenden Ästen oder Trümmern. Dächer könnten abgedeckt werden, Bäume und Antennen abknicken, Markisen oder Zelte herumfliegen, hieß es in einer Mitteilung. Auch sollten Regenschirme besser zu Hause bleiben. Die Bezirksregierung Arnsberg sieht zudem die Gefahr von Hochwasser für die Flüsse Ruhr, Lenne und Volme. Die Gesamtregenmenge könne bis einschließlich Freitag örtlich über 60 Millimeter erreichen und so zu "außergewöhnlich hohen" Wasserständen führen, so die Bezirksregierung.