Sturmtief "Franz" hinterlässt Spuren
450 Polizeieinsätze - viele Schäden
Stand: 12.01.2007, 10:20 Uhr
Sturmtief "Franz" hat sich in der Nacht zum Freitag (12.01.2007) aus Nordrhein-Westfalen verabschiedet. Nachdem am Donnerstagnachmittag heftige Böen über das Land gefegt waren, hatte sich das Wetter am späten Abend wieder beruhigt.
Genau 443-mal musste die Polizei in Nordrhein-Westfalen zu Einsätzen ausrücken. "Diese Zahl ist aber nicht außergewöhnlich", sagte ein Mitarbeiter des Lagezentrums im Düsseldorfer Innenministerium am Freitag (12.01.2007) zu WDR.de. Überwiegend kam es zu Schäden, die auf insgesamt 350.000 Euro geschätzt werden. Im ganzen Land wurden nur zwei leicht Verletzte gemeldet. Die zunächst angekündigten Windgeschwindigkeiten bis zu 125 Kilometer pro Stunde wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes deutlich unterschritten und blieben zumeist im zweistelligen Bereich.
Am Donnerstag kam es zu zahlreichen sturmbedingten Unfällen, die jedoch alle weitgehend glimpflich ausgingen. Im münsterländischen Raesfeld blieb eine 25-jährige Frau aus Wesel unverletzt, als sich ihr Auto überschlug. Ein Windstoß hatte ihren Wagen von der Straße gedrückt. Ein 60 Jahre alter Lastwagenfahrer konnte bei Gescher einem umstürzenden Baum nicht mehr ausweichen. Auf der L379 im Rheinland bei Willich blies der Sturm den leeren Anhänger eines Lastwagens um. Die Landstraße war für mehrere Stunden gesperrt.
In Eifel und Sauerland Straßen gesperrt
Mehrere umgestürzte Bäume in Münster und den Landkreisen Steinfurt und Warendorf bescherten der Feuerwehr zahlreiche Einsätze. In Münster wurde ein 15 Meter hoher Baum von der Feuerwehr zerlegt, bevor er auf ein Wohnhaus stürzen konnte. In der Eifel und im Sauerland mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden. Bei Wickede- Echthausen (Kreis Soest) blockierte ein umgestürzter Baum eine Landstraße. Ein Bus saß zwischen zwei umgestürzten Bäumen fest.
Nach Angaben der Feuerwehr Düsseldorf versperrte eine zehn Meter hohe Birke mit ihrer Krone vorübergehend die Autobahnauffahrt Benrath zur A59 in Richtung Köln. In Stolberg im Kreis Aachen donnerte ein Fassadenteil gegen ein wartendes Taxi. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon. In Alsdorf kippten mehrere Baustellenbaken um und lagen auf der Fahrbahn. In Köln beschädigten von Dächern gewehte Dachziegel und Baustellen- oder Verkehrsschilder einige Autos.
Freilandleitungen unterbrochen
In Essen musste die Feuerwehr umgestürzte Bäume wegräumen und lose Dachziegel sichern. Einige Freilandleitungen waren durch den Sturm unterbrochen. Ein vier mal sechs Meter großes beleuchtetes Motiv der Essener Lichtwochen wurde von einer Fassade abgenommen, nachdem ein Stahlseil dem Winddruck nicht mehr stand hielt. In Dortmund wurden mehrere Autos durch umstürzende Bäume und herabfallende Äste beschädigt.