Darum geht's
Golda Meir ist die erste Ministerpräsidentin des Staates Israel. Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, starten die Streitkräfte Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff auf die Sinai-Halbinsel und die Golan-Höhen.
Trotz Warnungen trifft der Krieg Israel unvorbereitet, die Verluste in den 20 Tagen des Krieges sind hoch: 2.069 israelische Soldaten verlieren ihr Leben. Nach dem Krieg muss sich Meir vor einer Kommission verantworten.
Darum geht's wirklich
Eine Frau an der Spitze zu zeigen, die sich in einem männlichen Machtapparat bewegt und niemandem traut.
Die spielen mit
Helen Mirren spielt Golda, Camille Cottin ist in der Rolle ihrer Beraterin zu sehen, Liev Schreiber verkörpert Henry Kissinger.
Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz
"Sie ist eine Heldin für mich", sagte Regisseur Guy Nattiv in Interviews. So hat er die damalige Regierungschefin in seinem kammerspielartigen Politthriller auch in Szene gesetzt.
Sein größter Trumpf dabei ist Hauptdarstellerin Helen Mirren, ihr größter Trumpf ist wiederum ihr völliger Mangel an Eitelkeit: Mirren verkörpert die entschlossene Regierungschefin als faltige Frau mit Wasser in den Beinen, die von ihrer Krebserkrankung gezeichnet ist - die Maske war 2023 oscarnominiert.
Nach außen zeigt die charismatische Politikerin jedoch keine Schwäche.
Das Kriegsgeschehen erzählt Nattiv über Funkmitschnitte und eingeschobene Archivbilder. Ihn interessiert der männlich geprägte Machtapparat, in dem sich Meir bewähren muss - zum Beispiel ihren Umgang mit ihrem Verteidigungsminister Mosche Dajan oder US-Außenminister Henry Kissinger.
Wichtige Gespräche finden in ihrer Küche statt, wo Meir hemdsärmelig Borschtsch serviert. Nach dem Krieg muss sich Meir vor einem Untersuchungsausschuss für die hohen Verluste verantworten. Im April 1974 tritt sie zurück.
Die Bewertung auf einen Blick
Drei von fünf Sternen
Biopic, Großbritannien/USA 2023
Regie: Guy Nattiv
Länge: 100 Minuten
Ab 12 Jahren
Kinostart: 30.05.2024