Der Angeklage im Prozess um gefälschte Oldtimer steht zusammen mit zwei weiteren Männern im Gerichtssaal

Landgericht Aachen: Urteil im Prozess um falsche Oldtimer

Stand: 27.09.2024, 15:10 Uhr

In einem Prozess um gefälschte Oldtimer ist heute der Angeklagte zu einem Jahr und zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 53-Jährige wurde wegen Betrugs, Urkundenfälschung und der Verletzung von Markenrechten schuldig gesprochen.

Der Hauptangeschuldigte betreibt eine Firma, die auf die Reparatur und Restaurierung von Rennsport-Oldtimern spezialisiert ist. Laut Anklageschrift des Aachener Landgerichts sollen er und mehrere Helfer historische Rennsportwagen vor allem der Marke Porsche nachgebaut und dann weltweit an schwerreiche Sammler verkauft haben – darunter Adlige und Milliardäre.

Fall erregte großes Aufsehen

Ein weißer Porsche 911 aus dem Jahr 1963.

Ein Traum für Oldtimer-Fans: Porsche 911 aus dem Jahr 1963

Unter den verkauften Wagen waren legendäre Modelle, wie zum Beispiel der Porsche 911 oder auch der berühmte Porsche-Rennwagen 917. Der Fall erregte großes Aufsehen, sogar im Ausland wurde darüber berichtet.

Gefälschte Papiere

Nach dem Urteil hatte der 53 Jahre alte Angeklagte für die Fahrzeugzulassung gefälschte Papiere beim Straßenverkehrsamt eingereicht. Außerdem soll er Porsche-Wappen ohne Einverständnis des Unternehmens an den nachgebauten Fahrzeugen angebracht haben.

Käufer über Historie des Wagens getäuscht

Insgesamt befand das Gericht den Angeklagten der Urkundenfälschung in neun Fällen, der strafbaren Kennzeichenverwendung in vier Fällen und des Betrugs in einem Fall schuldig. In diesem Fall sah das Gericht es als erwiesen an, dass er den Käufer über die Historie des Fahrzeugs getäuscht hatte. Der 53-Jährige muss neben der Bewährungsstrafe auch 50.000 Euro zahlen.

Langes Verfahren

Der Prozess hatte schon vor rund drei Jahren begonnen, musste aber wegen einer Erkrankung des Angeklagten unterbrochen werden. Erst im Februar dieses Jahres begann er neu.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort

Über das Thema berichten wir auch im WDR Hörfunk auf WDR 2 und im Fernsehen in der "Lokalzeit aus Aachen".