Guten Morgen, NRW!

Stand: 27.02.2025, 06:47 Uhr

Weiberfastnacht: Der Straßenkarneval beginnt • Zwei Festnahmen nach Schüssen am Landgericht Bielefeld • Warnstreiks gehen weiter - heute auch in Essener Kliniken. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Jörn Seidel und Sabine Schmitt.

THEMA DES TAGES

Weiberfastnacht/Altweiber: Der Straßenkarneval beginnt • Im Rheinland, aber auch in anderen Teilen von NRW, starten Jecken und Narren heute in den Straßenkarneval. In Köln feiern die Jecken unter dem Motto "FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe" - angelehnt an das Motto Peace, Love and Happiness.

In Düsseldorf heißt das diesjährige Motto "200 Johr - Hütt on wie et wor" - der dortige Karneval feiert seinen 200. Geburtstag. Auch in den Karnevalshochburgen Aachen und Bonn erwartet die Menschen heute wieder großes Programm.

Neben der Freude gibt es aber auch die Sorge vor Anschlägen. Kurz vor Weiberfastnacht hatte die Terrororganisation IS Teile des Kölner Karnevals als mögliche Ziele beschrieben. Terrorismusexperte Peter Neumann vom King's College London sagt im WDR-Interview, dass eine grundsätzliche Gefahr bestehe - das Bundeskriminalamt sieht allerdings keine konkreten Hinweise. Die Drohungen zielten darauf ab, die Bevölkerung zu verunsichern.

WEITERE NACHRICHTEN

Zwei Festnahmen nach Schüssen am Landgericht Bielefeld • Nach den Schüssen vor dem Bielefelder Landgericht ist einer der mutmaßlichen Täter weiter auf der Flucht. Sein Anwalt erklärte, der Mann wolle sich in den kommenden Tagen den Behörden stellen. Bei der Tat waren gestern vier Menschen verletzt worden. Berichte über einen Todesfall bestätigte die Polizei nicht. Hintergrund der Tat könnte ein Racheakt sein: Es soll einen Bezug zum Prozess um die Erschießung eines Box-Profis geben.

Warnstreiks gehen weiter - heute auch in Essener Kliniken • In Essen werden heute mehrere Kliniken und die Entsorgungsbetriebe bestreikt. In Minden streiken Kreisverwaltung und Jobcenter. In Gütersloh streikt die kommunale Verwaltung - auch Kitas und Müllabfuhr sind betroffen. Die Gewerkschaft Verdi will bis Mitte März immer wieder zu Warnstreiks aufrufen. Dann soll es weitere Tarifverhandlungen geben.

ARD-Informationen: Aus für AfD-Verbotsantrag • Der scheidende Bundestag wird nicht mehr über den parteiübergreifenden Antrag auf ein AfD-Verbot abstimmen. Eine der Initiatorinnen, die SPD-Abgeordnete Carmen Wegge, sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, es gebe "noch immer keine realistische Chance auf eine Mehrheit", und es sei auch keine Sondersitzung des Bundestags mehr geplant. Ein neuer Anlauf in der nächsten Legislaturperiode hätte nach Einschätzung des ARD-Hauptstadtstudios wegen der veränderten Mehrheitsverhältnisse wohl erst recht keine Aussicht auf Erfolg.

Hamas übergibt tote Geiseln ohne Inszenierung • Die Terrorgruppe Hamas hat die Leichen von vier weiteren Geiseln an Israel übergeben. Es sind vier Männer, die bei dem Terrorangriff vor eineinhalb Jahren entführt und später getötet worden waren. Wie von Israel gefordert, wurde die Übergabe diesmal nicht als makaberes Spektakel mit bewaffneten Hamas-Kämpfern und lauter Musik bei der Aushändigung der Särge inszeniert. Im Gegenzug sollen etwa 600 palästinensische Gefangene freikommen. Damit endet auch der erste Teil des Waffenruhe-Abkommens für Gaza.

Trump und Selenskyj treffen sich • US-Präsident Trump hat bestätigt, dass der ukrainische Präsident Selenskyj am Freitag nach Washington kommt. Die beiden werden dann wohl eine Vereinbarung unterschreiben, mit der die USA Zugriff auf Rohstoffe in der Ukraine bekommen. Ob Trump dem Land im Gegenzug weitere Hilfe zusagt, scheint noch offen.

Prozess zu Messerangriff in Siegen beginnt • In Siegen-Eiserfeld hat eine 32-jährige Frau Ende August vergangenen Jahres in einem Bus sechs Menschen mit einem Messer angegriffen. Zur Tatzeit war der Bus mit 35 Menschen besetzt, viele von ihnen waren auf dem Weg zum Stadtfest. Vermutlich konnte nur durch das beherzte Eingreifen von Mitfahrenden und des Busfahrers Schlimmeres verhindert werden. Heute beginnt der Prozess am Landgericht Siegen. Die Messerattacke hatte damals bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, da sie sich nur eine Woche nach dem Messeranschlag in Solingen ereignete.

Motorrad-Messe in Dortmund beginnt • In den Dortmunder Westfalenhallen beginnt heute die Motorrad-Messe: Etwa 300 Aussteller zeigen ihre Neuheiten. Ein Trend, vor allem bei Rollern und leichten Motorrädern für die Stadt, sind Elektromodelle. Bei großen Motorrädern sind die zwar noch die Ausnahme, aber laut ADAC steigt die Nachfrage stetig. Die Messeveranstalter melden in diesem Jahr mehr Anbieter mit E-Versionen, darunter Harley Davidson und BMW.

Britischer Premier Stamer trifft Trump • Der britische Premierminister Keir Starmer berät heute in Washington mit US-Präsident Donald Trump über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine. Es soll vor allem darum gehen, welche Sicherheitsgarantien die Ukraine bekommt. Vor Starmer war am Montag schon der französische Staatspräsident Emmanuel Macron im Weißen Haus. Er sprach danach von einem "gemeinsamen Weg", den die Europäer mit Trump gehen wollten. Tatsächlich gibt es in zentralen Punkten aber noch große Meinungsverschiedenheiten.

DAS WETTER IN NRW

Erst nass, später freundlicher • Heute Morgen zieht der Regen aus der Nacht allmählich ab - in Höhenlagen Schnee. Es kann regional zu Straßenglätte durch Schnee kommen. Am Vormittag folgen zunächst nur einzelne, am Nachmittag dann vermehrt auch kräftigere Schauer. Ein kurzes Graupelgewitter ist auch mal möglich. Ab 400 bis 500 Meter gibt es zumeist Schneeschauer. Es bleibt nasskalt mit 6 bis 9 Grad im Tiefland und 0 bis 5 Grad in den Mittelgebirgen. Dazu weht mäßiger, etwas böiger Westwind.

UND ÜBRIGENS ...

Touristenandrang in der Eifel an Karneval Viele, die dem Karneval entfliehen wollen, zieht es in die Eifel. Während der Januar für den Tourismus in der Region meist eher umsatzschwach ist, steigen die Buchungen im Februar deutlich an. Das könne man nur durch den Andrang während der Karnevalstage erklären, so ein Sprecher der Nordeifel Touristik GmbH. Die Tourismusbranche vor Ort ist auf den Andrang gut vorbereitet - zum Beispiel Hotelinhaberin Manuela Baier in Simonskall: "Die Karnevalsflüchtlinge nehmen wir auf", sagt sie. Danach beginnt die Urlaubssaison. Dann füllen sich die Hotels laut Touristik-Gesellschaft so langsam wieder von alleine.

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