Geschmackvoll im Design kann man die einzige Trophäe für Tennis-National-Mannschaften wirklich nicht nennen. Schon die Urfassung wird vom englischen Team profan "Punch bowl" getauft, weil die siegesgewissen Erfinder des Tennis gleich beim ersten transatlantischen Turnier mit 0:3 untergingen. Und das gegen diese neureichen Emporkömmlinge "aus den Kolonien"!
Kapitän des siegreichen ersten US-Tennis-Teams war der 21-jährige Harvard-Student und Millionen-Erbe Dwight Filley Davis. Lange hatte er zuvor überlegt, wie man die stolzen Briten zu einem internationalen Länderkampf im Tennis über den Atlantik locken könnte. Schließlich investierte Davis 1.000 Dollar und ließ in Boston eine sechs Kilogramm schwere Silberschüssel herstellen. Mit diesem Preis-Köder forderte er am 9. Februar 1900 Englands beste Spieler zu einem jährlichen Duell in der Neuen Welt heraus. Es waren übrigens die Freunde des edlen Spenders, die dem Silber-Pokal mangels besserer Ideen einfach den Namen "Davis-Cup" gaben.
Bis 1907 bleiben Amerikaner und Briten unter sich, dann nehmen auch Australien und Neuseeland am Davis-Cup-Turnier teil; sechs Jahre später spielt Deutschland zum ersten Mal mit. In den 20er Jahren muss die Schüssel auf einen Silberteller gestellt werden, um Platz für die Gravuren der Siegernamen zu schaffen. 1933 schließlich reicht auch das nicht mehr. Seither vervollständigt ein wuchtiger Holzsockel mit Silberstreifen den Pokal zu seiner heutigen Form - und einem stolzen Gesamtgewicht von 14 Kilogramm.
Stand: 09.02.05