Weltweit bekannt wird er als Hauptdarsteller der US-Fernsehserie "Einsatz in Manhattan": Telly Savalas spielt von 1973 bis 1978 in 118 Folgen den Polizeileutnant Theo Kojak. In dieser Rolle klärt er für die New Yorker Kriminalpolizei Verbrechen auf - immer mit einem Lolli im Mund. "Hätte ich alle gelutscht, die man mir jemals gegeben hat, wäre ich zuckerkrank", sagt der Schauspieler später.
Geboren wird Aristoteles Savalas am 21. Januar 1922 in Garden City als Sohn griechischer Einwanderer. Schon bald wird er Telly genannt. Er studiert Psychologie, arbeitet aber nie in dem Beruf. Aus dem Zweiten Weltkrieg kehrt er verwundet und hochdekoriert zurück. Sein älterer Bruder, ein Diplomat, verschafft ihm eine Stelle im Informationsdienst des US-Außenministeriums. 1955 wechselt er zum Rundfunk und arbeitet für die Nachrichtenredaktion der Fernsehgesellschaft ABC. Schauspieler wird er durch einen Zufall. Für das TV-Spiel "Bring Home a Baby" (1959) wird ein Richter mit ausländischem Akzent gesucht.
Kahlköpfiger Bösewicht
Savalas wird ein bekannter Nebendarsteller in Kinofilmen. Dazu gehört die Rolle als brutaler Knastinsasse in "Der Gefangene von Alcatraz" (1962), für die er eine Oscar-Nominierung erhält. Das erste Mal mit Glatze tritt er als Pontius Pilatus im Bibelfilm "Die größte Geschichte aller Zeiten" (1965) auf. Als Kahlkopf wird er immer wieder als Bösewicht engagiert. Im Kriegsfilm "Das dreckige Dutzend" (1967) spielt er einen Frauenmörder und im Western "Mit stahlharter Faust" (1968) einen Skalpjäger. Auch im James-Bond-Film "Im Geheimdienst ihrer Majestät" (1969) spielt er den Erzschurken.
1973 wird Savalas die Rolle als Kojak angeboten. In maßgeschneiderten Anzügen jagt er Verbrecher - und pflegt seine Marotten. Dazu gehört sein - in der deutschen Synchronisation - oft wiederholter Ausspruch "Entzückend!" und sein Machogehabe. Kojak küsst Frauen die Hand, tituliert sie als "Schätzchen" und "Baby", während er raucht. Als gesundheitsbewusste Zuschauer protestieren, gewöhnt sich Kojak das Rauchen ab - mit Lollies. Daraufhin steigt auf dem US-Markt der Dauerlutscher-Absatz um 500 Prozent. Als Zahnärzte wiederum vor der Kariesgefahr für die Bevölkerung warnen, verzichtet Kojak schließlich auf das Zuckerzeug. Trotzdem wird die Serie auch im Ausland ein Erfolg.
Erfolgreicher Sänger
Beruflich scheint Savalas in den 1970er Jahren alles zu gelingen. Als "Einsatz in Manhattan" nach fünf Jahren in den USA eingestellt wird, ermittelt Savalas als Kojak ab 1985 noch mehrmals in Spielfilmlänge weiter. Auch als Sänger ist Savalas erfolgreich. 1980 hat er mit "Some broken Hearts never mend" einen Hit.
Sein Privatleben verläuft unkonventionell. Seine sechs Kinder haben vier Mütter. Auch sein Bild von Frauen ist bemerkenswert: "Sie müssen total ergeben sein bis in die Spitzen ihrer Weiblichkeit - völlig, absolut." Es sei wichtig, dass man Frauen unterwerfe, so der Schauspieler. Einen Tag nach seinem 72. Geburtstag stirbt Telly Salvalas am 22. Januar 1994 in Universal City (Los Angeles County).
Stand: 22.01.2014
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