"21. April. Alarm von 1.45 bis 1.50 Uhr und von 2.52 bis 3.42 Uhr. Der bisher schwerste Angriff auf Köln", schreibt Heinz Pettenberg, damaliger Redakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, in seinem Kriegstagebuch. "In bangen Minuten schwankt der Keller unter den pausenlosen Erschütterungen der Bomben. (...) Auf einmal ein furchtbarer Schlag. Von der Decke stürzt Staub. (...) Der Druckwind rast in den Schornstein (...). Eine Wolke Russ dringt in unseren Raum und nimmt uns den Atem." Nach dem britischen Luftangriff ist der Himmel glutrot: "Phosphorkanister und Stabbrandbomben" sorgen für zahlreiche Brände. Riesengroß türmt sich über der Stadt eine Qualmwolke. "Das Opernhaus ist im Innern ausgebrannt." 1.500 Bomben sollen gefallen sein. "Schon der erste amtliche Bericht meldet 153 Tote, doch dürfte das nur ein Bruchteil der Gesamtzahl sein."
Seit 1942 setzt Köln als erste Stadt KZ-Häftlinge zur Trümmerbeseitigung nach Luftangriffen ein. Das Außenlager des KZ Buchenwald befindet sich in der Kölner Messe, wo rund tausend Gefangene untergebracht sind. Unmittelbar nach den Angriffen müssen sie Verschüttete bergen und Leichen abtransportieren. Die Häftlinge arbeiten sechs, manchmal auch sieben Tage die Woche, von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr abends. Sie werden auch in so genannten Sprengkommandos bei der Entschärfung von Blindgängern eingesetzt. Durch den schweren Angriff vom 21. April 1944 sind noch mehr Hilfskräfte nötig. Alleine nach diesem Angriff erhält die Stadt für eine Woche zusätzlich 5.000 Soldaten der Wehrmacht für Räumungsarbeiten.
Stand: 21.04.04
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