Kennen Sie "Der Weiße Hai", "Krieg der Sterne", "E.T." oder"Indiana Jones"? Höchstwahrscheinlich. Dann haben Sie auch die Musik von John Williams im Ohr. Für acht der 15 größten Filmerfolge aller Zeiten hat der am 8. Februar 1932 in New York geborene Komponist die Soundtracks geschrieben. Fünf Oscars und nicht weniger als 45 Oscar-Nominierungen konnte der heute 75-jährige Williams bislang für sein Werk einheimsen, dazu zahllose Emmys, Grammys und Goldene Schallplatten. Von Alfred Hitchcock bis zu seinem Lieblings-Regisseur Steven Spielberg - Williams hat für alle Großen des Kinos gearbeitet. Kein Wunder also, dass auch für die Musik zu den Harry-Potter-Filmen nur einer in Frage kam. Noch heute komponiert, arrangiert und dirigiert der höchstbezahlte, erfolgreichste und meistbeschäftigte Komponist der Filmgeschichte jährlich drei bis vier Filmmusiken.
Schon als Junge weiß der Sohn eines Schlagzeugers genau, was er werden will. Von klein auf nimmt ihn der Vater mit zu Konzerten, wo vor allem der ohrenbetäubende Lärm der Blasinstrumente einen Rieseneindruck auf ihn macht. "Seitdem ist das Orchester meine große Leidenschaft", erzählt Williams später. Mit sieben Jahren beginnt er Klavier zu spielen; Posaune, Trompete und Klarinette folgen. Das unausweichliche Musik-Studium verdient sich Williams als Jazz-Pianist. Sein erstes filmgerechtes Arrangement schreibt er für Billy Wilders turbulente Komödie "Manche mögen's heiß".
Nach zahllosen Soundtracks zu Fernseh-Serien und Kinofilmen machen die Unheil verkündenden Bass-Noten zum Horror-Schocker "Der Weiße Hai" und die Weltall-Fanfare der "Star Wars"-Trilogie Williams endgültig weltberühmt. Jahrelang ist der weißbärtige Komponist zudem Chefdirigent der "Boston Pops", des berühmten Unterhaltungsorchesters, das sich aus den Musikern des Boston Symphony Orchestra zusammensetzt. Überhaupt gilt Williams inzwischen als "National-Komponist" der USA. Ganz gleich, ob 200. Geburtstag der Vereinigten Staaten, 100. Geburtstag der Freiheitsstatue oder Olympische Spiele, bei Hymnen aller Art ist John Williams die erste Wahl. Und Steven Spielberg mag sowieso keinen Film mehr ohne den Mann produzieren, den Vertreter sogenannter seriöser Musik gern mal etwas abschätzig den "King of Popcorn " nennen.
Stand: 08.02.07