Stichtag

14. Dezember 2004 - Vor 205 Jahren: Todestag George Washingtons

Seinen Namen kennt jeder, in keiner Nachrichtensendung fehlt er: Washington ist der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, und noch zu Lebezeiten wird die gerade entstehende Bundeshauptstadt am Potomac nach ihm benannt. Als einziger Präsident der USA wird Washington einstimmig gewählt, und auch bei seiner Wiederwahl gibt es keine Gegenstimmen und nur drei Enthaltungen.George Washington wird 1732 in bescheidene Verhältnisse geboren. Sein Vater stirbt früh, die Erziehung übernimmt der Stiefbruder. Von ihm erbt Washington 1752 ein Landgut. Doch als Farmer ist er genauso erfolglos wie anfangs als Soldat. Als einer der ersten plädiert er für den bewaffneten Widerstand gegen die Kolonialmacht England. Seine Armee muss er aus dem Nichts aufbauen, aus unerfahrenen Farmern zusammen stellen. Entsprechend gehen die Scharmützel meist zu Gunsten des Gegners aus. Erst mit Hilfe der Franzosen und allmählich wachsender Erfahrung gelingt es Washington, zum Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte gewählt, England zu Verhandlungen zu zwingen. 1783 nimmt Washington Abschied vom Oberkommando. In einem Rundschreiben ermahnt er die Regierungen der Einzelstaaten zuvor, die Union zusammen zu halten.

"Er hätte ein Kaiser sein können"

1787 ist der Ex-Militär dabei, als die neue amerikanische Verfassung erarbeitet wird, die eine stärkere Zentralgewalt vorsieht. 1789 wird George Washington Präsident. Er amtiert zunächst in New York, dann in Philadelphia. Für seine Politik sucht er möglichst breite Zustimmung. Die "Bill of Rights", die Grundrechte-Erklärung, wird in seiner ersten Amtszeit verabschiedet. Im Verhältnis zu den Indianern setzt Washington mal auf Verhandlungen, mal auf militärische Gewalt. Außenpolitisch versucht der Präsident, den jungen Staat aus den Konflikten Europas heraus zu halten – eine Politik, die viele Präsidenten nach ihm fortsetzen.Den Regierungsumzug in die neue Hauptstadt mit seinem Namen im Jahr 1800 erlebt George Washington nicht mehr. Am 14. Dezember 1799 stirbt er an einer akuten Kehlkopfentzündung – "ein weiser, ein guter und ein großer Mann", wie ihn sein Mitstreiter und späterer Nachfolger Thomas Jefferson würdigt. Groß habe Washington gemacht, dass er auf die absolute Macht und eine dritte Amtszeit verzichtet habe, urteilt der Historiker Marvin Kitman: "Er hätte ein Kaiser sein können."

Stand: 14.12.04