Neubau des MIT in Cambridge

Stichtag

10. April 1861 - Massachusetts Institute of Technology gegründet

William Barton Rogers ist ein Mann mit Visionen. In Boston plant er eine Universität, die praktisches Wissen vermittelt, um die Technologien des Industriezeitalters voranzutreiben. 1859 bewirbt sich Rogers  zusammen mit Gleichgesinnten deshalb für ein vom Gouverneur von Massachusetts ausgeschriebenes Stück Brachland, das für ein Bildungsprogramm genutzt werden soll.

Am 10. April 1861 geht Rogers' Traum mit der Gründung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) offiziell in Erfüllung. Durch den amerikanischen Bürgerkrieg verzögert, kann das MIT allerdings erst vier Jahre später den Lehrbetrieb aufnehmen. 1916 – Rogers ist bereits 34 Jahre tot – zieht das Institut nach Cambridge um. Im neuen Gebäudekomplex liegen die Fächer Chemie, Physik und Maschinenbau auch räumlich nah beieinander: Jeder Studierende soll die Möglichkeit zur interdisziplinären Forschung haben.

Im Dienste der Nation

Von Anfang an ist das MIT darauf ausgerichtet, durch Forschung und ihre praktische Anwendung den Wohlstand der USA zu mehren: intellektuell und pragmatisch, mit "Verstand und Hand" ("Mens et Manus"), wie es der Leitspruch des Instituts verkündet. Dabei ist die Nähe zur US-Regierung – vornehmlich zum Verteidigungsministerium – ebenso wie zur Industrie jederzeit erwünscht.

Am MIT gelingt in wenigen Jahren die Entwicklung des Radars, die den Zweiten Weltkrieg mit entscheiden hilft. Von der Raumfahrt über Computerwissenschaften und künstliche Intelligenz bis hin zu Biotechnologie oder Krebs- und Aidsforschung hat das MIT heute alle wichtigen strategischen Wissenschaftsfelder besetzt.

Treffpunkt der Elite

Inzwischen gehört das Massachusetts Institute of Technology zu den gefeierten Eliteuniversitäten der USA, das die besten Wissenschaftler aus aller Welt in seine Räume lockt. Der Informatiker und Gesellschaftskritiker Joseph Weizenbaum gehört ebenso dazu wie der Linguist Noam Chomsky, der Erfinder des World Wide Web Tim Berners-Lee oder der deutsche Nobelpreisträger Wolfgang Ketterle.

Insgesamt studieren mehr als 10.000 junge Menschen am MIT. Die Nachfrage ist größer als das Angebot: Nur jeder zehnte Bewerber wird zugelassen – für rund 40.000 US-Dollar Gebüren pro akademischem Jahr.

Stand: 10.04.2011

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