In Dänemark gibt es ein Sprichwort: "Glaube bloß nicht, du bist wer. Wir sind alle gleich im Dorf!" Das gilt auch für Königin Margrethe, die sich stets volksnah gibt. Geboren wird sie am 16. April 1940 in Kopenhagen. Am 15. Januar 1972, wenige Tage nach dem Tod ihres geliebten Vaters Frederik, wird Margrethe II. zur Königin erklärt. Möglich ist das, weil sich ihr Vater für die Änderung des Thronfolgegesetzes stark gemacht hat. Frederik hatte keinen Sohn und Prinzessin Margrethe ist die älteste der drei Schwestern. Nun ist - zum ersten Mal seit 600 Jahren - wieder eine Frau Staatsoberhaupt von knapp fünfeinhalb Millionen Dänen und den Bewohnern der Färöerinseln und Grönland.
Königin ist Kettenraucherin
Eine Rolle, auf die ihr Vater sie frühzeitig vorbereitet hat. "Anfangs hatte ich Angst, aber mein Vater hat immer gesagt: Das muss du nicht, die Menschen wollen dir nur Gutes wünschen. Er sagte auch, und das vergesse ich nie: Steh da nicht so steif rum und winke. Du musst den Applaus entgegen nehmen", erinnert sich Margrethe. Seit über vierzig Jahren ist sie nun im Amt.Die Presse in Dänemark kümmert sich in dieser Zeit besonders liebevoll um zwei Themen: den Rauchzwang, unter dem die Königin steht, und die dänischen Sprachkenntnisse des Prinzgemahls. Königin Margrethe ist Kettenraucherin. Wenn das Volk vor ihrem Balkon steht und ruft "Königin, Königin komm heraus, sonst gehen wir noch nicht nach Haus!", nimmt sie immer einen kräftigen Zug. Erst dann tritt sie heraus und winkt.
Margrethe illustrierte "Herr der Ringe"
Zum Anderen ist Prinzgemahl Henrik gebürtiger Franzose und tut sich schwer mit Fremdsprachen. Die Königin spricht mit ihrem Gatten Französisch und verbringt mit Henri de Monpezat, wie er eigentlich heißt, die Sommer in Südfrankreich. Dort widmet sich Margrethe ihrer großen Leidenschaft: der Malerei. Sie sitzt mit einem buntem Kopftuch im Garten und malt Landschaften. Margrethe hat auch die Illustrationen für die dänische Erstausgabe der Trilogie "Der Herr der Ringe" gezeichnet und entwirft Kostüme und Bühnenbilder fürs Theater. Hin und wieder betritt sie selbst beim Schlussapplaus die Bühne und verbeugt sich vor ihren Untertanen. Nicht ohne zuvor kräftig an einer Zigarette gezogen zu haben.
Stand: 16.04.10