Vor 65 Millionen Jahren saust ein Meteorit von 10 Kilometern Durchmesser mit einer Geschwindigkeit von mehreren Kilometern pro Sekunde Richtung Erde. In Mexiko schlägt er mit ungeheurer Wucht in den Boden. Die gewaltigen Mengen an Staub und Gestein, die er in die Atmosphäre schleudert, machen den Tag urplötzlich zur Nacht: Über lange Zeit herrscht auf der Erde ohne die Kraft der Sonne eisiger Winter. Der dunkle Kälteschock reißt einer Theorie zufolge auch die größten Erdbewohner in den kollektiven Tod: Die Dinosaurier sterben aus.
Sechs Tonnen Fleisch
Dabei scheint die Zukunft der Urzeitechsen zunächst unendlich zu sein. Vor etwa 230 Millionen Jahren beginnt ihr Siegeszug auf dem Superkontinent Pangäa; danach beherrschen die Dinosaurier bis zum Ende der Kreidezeit rund 165 Millionen Jahre lang den Planeten. Tausende von Echsenarten ziehen friedlich oder jagend durch die Welt. Manche sind kaum größer als ein Huhn, andere hoch wie mehrstöckige Häuser. Der Fleischfresser Tyrannosaurus Rex etwa ist sechs Tonnen schwer, fünf Meter hoch und zwölf Meter lang. Aber auch diese gigantische Größe nützt der schrecklichsten aller Echsen nichts.Über das Aussterben der Dinosaurier kursieren unterschiedliche Theorien. Einige Forscher bringen ihr Verschwinden unter anderem mit dem Aufkommen von bis dato unbekannten Blütenpflanzen in Zusammenhang, die den Urzeitmonstern die Nahrungsgrundlage entziehen. Andere machen Krankheiten übertragende Insekten oder Eier raubende Kleinstsäugetiere dafür verantwortlich, wieder andere einen eklatanten Männerüberschuss oder ein Übermaß an Vulkanausbrüchen.
Die Urzeitechsen leben!
In den neunziger Jahren finden Wissenschaftler in der Nähe des mexikanischen Dorfes Chicxulub eine runde Gesteinsunregelmäßigkeit von rund 200 Kilometern Durchmesser, die die Theorie vom tödlichen Meteoriteneinschlag zumindest wahrscheinlich macht. Vielleicht war aber auch eine Mischung aus verschiedenen Faktoren für den Tod der Urzeitechsen verantwortlich.Aber eigentlich sind die Dinosaurier ja gar nicht ausgestorben: Kleine Fleischfresserechsen entwickelten sich vor 150 Millionen Jahren zu ersten Vögeln weiter. Und deren Nachfahren schwirren noch heute durch die Lüfte.
Stand: 23.08.10