Stichtag

15. Juli 2004 - Vor 50 Jahren: Zeitungsverleger-Verband gegründet

"Wir haben im Bereich unserer Zeitungen eine durchaus sehr, sehr ernst zu nehmende und schwer wiegende Krise", resümiert Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) im Juni 2004. Im Schnitt werden täglich zwar immer noch knapp 29 Millionen Zeitungsexemplare verkauft, aber immer weniger im Abonnement. Zusätzlich ist das Anzeigengeschäft bei einigen Zeitungen um bis zu 40 Prozent geschrumpft. Die Folge: Der Konkurrenzdruck auf dem Zeitungsmarkt wächst. Viele Verlage reagieren auf die Krise mit einem harten Sparkurs und drastischem Personalabbau.

Um ihre gemeinsamen Interessen zu wahren, haben sich die Zeitungsverlage schon früh zusammengeschlossen. Bereits 1894 gründen sie den "Verein Deutscher Zeitungsverleger" (VDZV). 1934 wird der VDZV von den Nazis zwangsweise aufgelöst und in den "Reichsverband" überführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es zunächst zwei Verbände: den wieder aktivierten VDZV der "Altverleger" und den "Gesamtverband der Deutschen Zeitungsverleger", in dem sich die von den Alliierten lizenzierten Neuverleger zusammengeschlossen haben. Die Fusionsverhandlungen ziehen sich vier Jahre lang hin. Dann kommt der Durchbruch: Am 15. Juli 1954 schaffen sich die Zeitungsverlage mit dem "Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger" (BDZV) eine neue Spitzenorganisation. Sie beherzigen die Mahnung, die der VDZV schon 1949 in seinen Richtlinien - etwas deutschtümelnd - niedergeschrieben hat: "Ein auf die Spitze getriebener Konkurrenzkampf würde der deutschen Presse Wunden schlagen, die ihre Leistung herabdrücken müssten und letzen Endes zu Lasten des deutschen Volks gehen würden."

Stand: 15.07.04