Stichtag

17. März 2010 - Vor 165 Jahren: Gummiband zum Patent angemeldet

Zu jeder noch so kleinen Erfindung gehört eine Legende, die ihre Geschichte elastisch zusammenbindet. Beim Gummiband ist das nicht anders. Aus purer Langeweile soll sein Erfinder, der britische Gummifabrikant Stephen Perry, Mitte des 19. Jahrhunderts Gummischläuche in schmale Ringe geschnitten haben. Dabei stellt er fest, wie praktisch die dehnbaren Bänder im Alltag sind. Am 17. März 1845 reicht Perry sein Gummiband in London zum Patent ein.

Stützen kann sich Perry dabei auf Erkenntnisse des US-amerikanischen Chemikers und Tüftlers Charles Nelson Goodyear, der erst ein Jahr zuvor für seine durch Zufall entdeckte Methode des Vulkanisierens ein Patent erhalten hatte: Durch Erhitzen und die Zugabe von Schwefel war es ihm gelungen, Kautschuk zu einer dauerhaft elastischen Substanz zu machen. Goodyears Interesse gilt in der Folge Zelten, Möbeln und Haushaltsgegenständen aus Gummi. Perrys Gummiband hingegen soll dazu dienen, die Dinge des Alltags durch ein elastisches Band zusammenzuhalten.

Angeblich halten die Australier mit Vorliebe ihre Geldscheine mit Perrys Gummibändern zusammen. In Deutschland sind es eher Pferdeschwänze oder Petersilienbündel. Mit einigen allerdings hat Perry wohl kaum rechnen können: Überall auf der Welt schmiegen sich nicht nur Unterhosen dank seiner Erfindung hinlänglich variabel um alle nur erdenklichen Hüftumfänge – auch Kinder treffen sich bis heute zum Gummitwist. Besonders Wagemutige stürzen sich beim Bungeejumping mit Gummibändern in die Tiefe. Und manches verletzte Sportlerbein wird dank der elastischen Verbindung nicht nur schneller wieder gesund, sondern auch muskulöser.

Stand: 17.03.10