Als Peter Igelhoff am 22. Juli 1904 in Wien geboren wird, heißt er Rudolf August Ordnung. Anfangs macht er seinem Namen alle Ehre. Vater Ordnung ist Ministerialoberrechnungsrat und besteht darauf, dass Ordnung jun. etwas Ordentliches lernt. So wird er Staatsbeamter, zeitweise sogar Leiter der Wiener Arbeitslosenversorgung. Erst als der Vater stirbt, schmeißt der Sohn den Job und studiert Musik - nicht etwa Wiener Klassik oder Wiener Walzer, sondern Jazz in London.1935 geht der Jazzpianist nach Berlin und macht sich einen Namen als Barmusiker - mit einen neuen Namen: Peter Igelhoff. Seine swingenden Schlager kommen beim Publikum gut an, nicht jedoch bei den regierenden Nazis. Igelhoffs Musik ist zu amerikanisch, deshalb erhält er Auftrittsverbot. Eine Zeit lang schlägt er sich mit Filmmusik durch - u.a. zu dem berühmten Ufa-Streifen "Wir machen Musik" mit Ilse Werner. "Je schwerer die Zeiten, umso leichter die Lieder", sagt Igelhoff später über diese Jahre. 1942 muss er an die Front.
Seine größte Zeit hat er in den 50er Jahren. Jetzt verkauft er berühmt gewordene Platten mit Titeln wie "Tante Jutta aus Kalkutta" oder "Der Onkel Doktor hat gesagt". Später konzentriert er sich auf Film- und Fernsehmusik, etwa für Heinz-Erhardt-Filme und die Serie "Alle lieben Theobald". Als Peter Igelhoff 1978 in Bad Reichenhall stirbt, hat er über 1.000 Schlager und Chansons geschrieben und mehr als 50 Spielfilme und 100 Fernsehproduktionen mit Musik unterlegt. Dahinter steckt der Fleiß der Familie Ordnung, wie seine Tochter Eva erzählt: "Er war ja Beamter und das merkte man. Er war unglaublich pedantisch, unglaublich korrekt, unglaublich ordnungsliebend." Und er ist stolz, als ihm der österreichische Bundespräsident 1969 den Titel "Professor" verleiht. Denn so ist aus Rudolf August Ordnung doch noch etwas Ordentliches geworden.Stand: 22.07.04