Die göttliche Offenbarung kommt über ihn in einer Höhle am Berg Hirâ. Hier erscheint Mohammed der Engel Gabriel und befiehlt ihm: "Trag den Menschen die göttliche Offenbarung vor." Drei Mal weigert sich Mohammed voller Angst: "Ich werde nichts vortragen." Schließlich ist er Handelsreisender im Dienst seiner Frau Chadidscha, deren Karawanen er begleitet. Zu ihr läuft der zitternde Mann. Aber es hilft nichts: Er muss doch Prophet werden.
So berichtet später Mohammeds jüngste Frau Aisha von dem Beginn der Offenbarungen an ihren Mann, aus denen einmal der Koran entstehen wird. Zur Zeit seiner Berufung im Jahr 610 ist Mohammed 40 Jahre alt. Von nun an predigt er den Glauben an einen Gott, die letzte Offenbarung, welche die heiligen Bücher der Juden und der Christen noch überbieten soll. Aber diese Lehre bedroht den Götter-Kult an der Kaaba in Mekka, dem Heiligtum, von dessen Anziehungskraft der Stamm der Qureish-Araber lebt. Als die reiche Chadidscha stirbt, zwingen Mekkas Herren Mohammed und seine Anhänger zur Flucht.
Mit der Flucht aus Mekka beginnt die neue Zeit
Im Jahr 622 weicht Mohammed nach Medina aus. Diese Auswanderung, die "Hedschra", wird zum Beginn der muslimischen Zeitrechnung. Mohammed baut in Medina seinen Einfluss aus, bis er schließlich Mekka erobern kann. Die Kaaba wird nun zum Heiligtum des Islam. Die Wallfahrt zu ihr wird die fünfte Säule des neuen Glaubens, neben dem Bekenntnis zu Allah, dem täglichen Gebet, dem Almosengeben und dem Fastenmonat Ramadan.Zehn Jahre nach der "Hedschra" erkrankt Mohammed schwer. "Ja, der erhabenste Gefährte ist der im Paradies", sagt er. Am 8. Juni 632 stirbt er in den Armen von Aisha, im Alter von 62 Jahren.
Stand: 08.06.07