Die Vorgeschichte der Swissair beginnt unter windigen Verhältnissen. Seit 1919 verkehrt ein ehemaliger Militäraufklärer vom Typ Häfeli DH-3 zwischen Zürich-Dübendorf und Genf als Kurierpostflieger. Hin und wieder darf sich ein Passagier in dem offenen Doppeldecker hinter den Piloten setzen. Gründer der Linie ist der Kommandant der Schweizer Fliegertruppe, Major Arnold Isler, dessen himmelstürmenden Optimismus nur die Realität wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen kann. Denn sein "Zürich-Genf-Liniendienst" rechnet sich nicht wirklich. Dieselbe Erfahrung machen auch die zwei konkurrierenden Fluggesellschaften Belair in Basel und Ad Astra Aero in Zürich, die sich in den zwanziger Jahren nur mit staatlicher Subvention in den Lüften halten können. 1930 ist das Eidgenössische Luftamt - mittlerweile unter Leitung von Arnold Isler - aber nicht länger bereit, die Mini-Unternehmen zu unterstützen. Künftig soll nur noch Linien mit dreimotorige Maschinen Geld gewährt werden. Belair und Ad Astra Aero müssen handeln. Am 26. März 1931 beschließen sie als "Schweizerische Luftverkehrs AG " zu fusionieren. Es ist die eigentliche Geburtsstunde der Swissair, die sich mit zehn Piloten als Phönix aus der Asche finanzieller Verluste in den Himmel erhebt. Gerade einmal 100 Passagiere können gleichzeitig befördert werden.
In der Folge wird Swissair zu einem erfolgreichen Konzern. Bis in die neunziger Jahre zumindest. 1998 stürzt vor Halifax unter bisher ungeklärten Gründen nicht nur eine Maschine des Konzerns mit 229 Passagieren ab, sondern damit auch die als besonders sicher geltende Fluggesellschaft in eine schwere Krise. Falsche Expansionspolitik, schlechte Konjunkturlage und der 11. September machen Swissair zusätzlich flügellahm. Einen Monat nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York ergeht die Anweisung an die Piloten der Swissair, nicht mehr in die Luft zu gehen. Ihr Nachfolger Swiss wird 2005 von der Lufthansa aufgekauft.
Stand: 26.03.06