Stichtag

14. November 2004 - Vor 10 Jahren: Eurotunnel wird für Personenverkehr freigegeben

Die Vorstellung ist für manchen ein Alptraum: In einer Röhre unter dem Kanal zu fahren, 40 Meter unter dem Meeresboden und 100 Meter unter dem Meeresspiegel. Für andere ist es ein Traum, mit dem Zug in gerade einmal 35 Minuten von Frankreich nach England zu gelangen, unabhängig von Wellengang und Wetter. Schon Napoleon träumt von einer Tunnel-Verbindung Frankreichs mit der britischen Hauptinsel, doch erst in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wird aus den Träumen langsam Realität. Nach zahlreichen Pannen, Verzögerungen und Finanzierungsschwierigkeiten startet am 14. November 1994 der Passagierverkehr im Eurotunnel zwischen Calais (Frankreich) und Folkestone (England).

Zu einem wahren Alptraum wird das gigantische europäische Bauprojekt für die Anleger. Die Kosten für den privat finanzierten Kanal-Tunnel laufen völlig aus dem Ruder, mehr als eine halbe Millionen Kleinaktionäre schauen in die Röhre. Ihre Papiere, für 5,34 Euro ausgegeben, sinken auf heute magere 32 Euro-Cent. Mit neun Milliarden Euro ist die Betreibergesellschaft verschuldet, ein Licht am Ende des Tunnels ist nicht in Sicht: Zu wenige – 6,5 Millionen Passagiere jährlich - nutzen die Möglichkeit, unter dem Kanal vom Kontinent auf die Insel oder von der Insel auf den Kontinent zu gelangen.

Stand: 14.11.04