Sogar ein Fotograf hielt das Ereignis Foto fest: Der Apachenhäuptling Geronimo sitzt mit General Nelson Miles und seinen Soldaten im Kreis. Er hat kapituliert. Von diesem 4. September 1886 an bleibt Geronimo für den Rest seines Lebens ein Kriegsgefangener der USA.Geronimo heißt eigentlich Gokhleyeh, was bei den Bedonkohe-Apachen "Einer der gähnt" bedeutet. Das schläfrige Kind wird wahrscheinlich im Juni 1829 in Arizona geboren, wo die Apachen im Quellgebiet des Gila noch weitgehend unbehelligt leben. Die ersten weißen Männer sieht Gokhleyeh erst, als der junge Krieger 1858 mit seinem Stamm nach Mexiko zieht, um dort Handel zu treiben. Es wird eine traumatisierende Begegnung: Während die meisten Krieger in einer Stadt Waren anbieten, überfallen mexikanische Truppen das Lager der Apachen. Unter den Opfern des Massakers sind Gokhleyehs Mutter, seine Frau und seine drei kleinen Kinder. Gokhleyeh schwört Rache.
Ein Jahr später hat der Krieger eine Koalition aus drei Apachen-Stämmen geschmiedet. Sie belagern die Stadt Arispe, locken die Truppen heraus und töten alle. Noch auf dem Schlachtfeld machen die Apachen Gokhleyeh zu ihrem Krieger-Häuptling. Ab jetzt heißt er Geronimo, angeblich nach dem Schutzheiligen "Gerome", den die verzweifelten Mexikaner anriefen. In den folgenden Jahren liefert sich Geronimo mit den Mexikanern einen verbissenen Kleinkrieg. Aber die Gefahr für die Apachen kommt aus einer anderen Richtung: Die USA schickt erst Landvermesser ins Land der Apachen, dann Soldaten. General George Crook drängt die Apachen 1876 in das Reservat von San Carlos: eine unfruchtbare Wüste.Mit nur 70 Kriegern bricht Geronimo aus San Carlos aus und lebt ab jetzt von Überfällen. General Nelson Miles setzt 5.000 Soldaten und 200 Indianer-Scouts gegen die kleine Gruppe ein. Schließlich gibt Geronimo auf. Er wird von Stamm und Familie getrennt, jahrelang in Florida inhaftiert. Später lebt er als Kriegsgefangener in einem eigenen Haus bei Fort Sill in Oklahoma. Geronimo stirbt am 17. Februar 1909 mit 80 Jahren - an einer Lungenentzündung. Er war nachts betrunken von seinem Pferde-Wagen gefallen und hatte sch unterkühlt.
Stand: 04.09.06