"Ich hab ein zärtliches Gefühl für jede Frau, für jeden Mann, für jeden Menschen, wenn er nur vollkommen wehrlos lieben kann." Dieses Gefühl schien bei Herman van Veen wirklich aus tiefster Seele zu kommen. 1973 bescherte das Lied dem Holländer seinen ersten großen Erfolg bei den deutschen Nachbarn. So einen wie ihn hatten die Deutschen bis dahin nicht erlebt. Der Traumtänzer mit der warmen Baritonstimme war das krasse Gegenstück zu den Schlagerstars der Hitparade von Dieter Thomas Heck. Gegen alle Trends erspielte sich van Veen im Lauf der Jahre auf die leise Art ein treues Stammpublikum. Wann immer man ihn auf eine Linie festlegen wollte, schlüpfte das Multitalent in eine völlig neue Rolle. Seit über 35 Jahren steht van Veen nun auf der Bühne, als Sänger, Tänzer, Schauspieler, Pantomime, Imitator und Märchenerzähler. Und als Clown durch und durch. Seit 1968 engagiert er sich auch als niederländischer UNICEF-Botschafter.
Niemand in Herman van Veens Familie hatte sich vor ihm auch nur entfernt mit den Künsten beschäftigt. Herman wird 1945 in Utrecht in einem Milieu aus Kaufleuten, Arbeitern und Marktleuten geboren. Sein Vater ist Typograf, seine Mutter Hausfrau. Verblüfft nimmt Familie van Veen zur Kenntnis, dass Herman schon als kleiner Junge gern auf der Geige übt. Mit 17 beginnt van Veen, am Konservatorium seiner Heimatstadt Musikerziehung, Geige und Gesang zu studieren. Im September 1967 hat er das Examen in der Tasche und kommt im Tivoli in Utrecht mit seiner ersten One-Man-Show "Harlekijn" heraus. In seiner langen Karriere hat sich van Veen seither eine beachtliche Bilanz erspielt: Knapp 150 LPs und CDs, rund 40 Bücher und zwölf Theaterstücke hat der moralisierende Poet herausgebracht. Als Erfinder des Erpels Alfred Jodokus Kwak und seiner seltsamen Abenteuer machte er Anfang der 90er Jahre auch Kinder zu treuen van Veen-Fans. Am 4. Mai 2005 startet der nun 60-Jährige in Wuppertal seine große Geburtstags-Tournee.
Stand: 14.03.05