Zsa Zsa Gabor

6. Februar 1917 - Geburtstag der Diva Zsa Zsa Gabor

Stand: 06.02.2017, 00:00 Uhr

Wie angelt man sich einen Millionär? Die ungarisch-amerikanische Diva Zsa Zsa Gabor weiß es genau – immerhin war sie mit acht teils sehr betuchten Männern verheiratet. "Ein Mann ist leicht zu kriegen", verrät die 75-Jährige im Jahr 2012 geschmeideklimpernd im Talk mit Alfred Biolek. "Wenn du ihn behalten willst, musst du eine gute Frau sein, eine Freundin sein, eine Mutter sein. Alle Männer wollen eine Mutter zuerst, und dann eine Freundin, und dann eine Köchin, und dann eine Hure. Das ist die Wahrheit."

Und wie wird man die Männer wieder los, will Biolek wissen. "Na, dann wirst du nicht mehr eine Hure sein", antwortet Gabor. "Dann wirst du nicht mehr kochen, dann wirst du auch keine Mutter sein, und dann wirst du dich nicht schön machen, dann wirst du mies aussehen, und dann ist er schon weg."

Hollywood als Diva leben

Geboren wird Gabor am 6. Februar 1917 als Sári Gabor in Budapest. Der Vater ist Gardeoffizier, mit grauen Schläfen, und legt so das spätere Beuteschema fest. Von der Mutter, die in Budapest und später in Hollywood Schmuckgeschäfte besitzt, erbt sie das Gespür für Luxus, aber auch das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Mit 21 Jahren heiratet Gabor einen türkischen Politiker, der ihr Zugang zu den höheren Kreisen verschafft; sie lässt sich scheiden, als sie merkt, dass sie mit ihrem Charme und Esprit mehr erreichen kann.

1941 übersiedelt Gabor mit ihrer jüngeren Schwester Eva, die Schauspielerin werden will, nach Hollywood. Ein Jahr später heiratet sie mit dem 30 Jahre älteren Hotelier Conrad Hilton einen der reichsten Männer Amerikas. 1946 sitzt sie hochschwanger vor dem Fernseher und sieht sich den Film "Der Besessene von Tahiti" mit George Sanders an. "Da habe ich zu meiner Mutter gesagt: 'Das ist mein nächster Mann'", wird sie sich später erinnern. Gabor lässt sich scheiden und heiratet 1949 Sanders. Bis 1954 an seiner Seite, beginnt sie, in Filmen wie "Wir sind gar nicht verheiratet" (1952) oder "Lili" (1953) mit eher mittelmäßigem Erfolg als Schauspielerin zu arbeiten. Ihre Gesten sind übertrieben, aber ihr überbordendes Temperament, für das sie auch in Talkshows geliebt wird, überträgt sich auch auf der Leinwand. Dem entsprechend wirkt sie in über 50 Filmen mit, darunter auch Klassiker wie "Im Zeichen des Bösen" (1958) von Orson Welles, aber auch in Streifen wie "Nightmare III – Freddy Krueger lebt" (1987) .

Der adoptierte Champagner-Händler

Ab 1964 wird es unübersichtlich im Leben der Zsa Zsa Gabor. Innerhalb der nächsten 20 Jahre heiratet sie fünf Mal. Darunter sind ein Anwalt, ein Industrieller, der Miterfinder der Barbie-Puppe und ein texanischer Ölmagnat. Eine Ehe gilt nicht als rechtskräftig, weil sie vergisst, sich vorher scheiden zu lassen. Aber das Bündnis, auf dem schwankenden Schiff geschlossen, hält ohnehin nur einen Tag. Ihr letzter Ehemann ist seit 1986 der 26 Jahre jüngere Frédéric Prinz von Anhalt, ein Champagner-Händler, der sich seinen Titel durch Adoption erworben hat. Von Anfang an sagt sie in Talkshows, dass dies ihr letzter Ehemann sein solle.

Gerüchteweise soll der Prinz in Affären verstrickt sein – die Ehe hält trotzdem, 30 Jahre lang. Nun ist es Gabor, die ihren Mann in die höheren Kreise einführt, etwa, unter Ronald Reagan und George Bush, ins Weiße Haus. Dafür steht der Prinz zu ihr auch in Krisenzeiten. 2002 wird Gabor bei einem Autounfall schwer verletzt, überlebt zwei Schlaganfälle und verliert durch eine Infektion ein Bein. Sie stirbt 2016, schon lang ans Bett gefesselt, nach einem Herzinfarkt in Los Angeles.

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 5. Februar 2017 ebenfalls an Zsa Zsa Gabor. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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