Stevie Wonder, US-Musiker (Aufnahme von 2010)

13. Mai 1950 - Stevie Wonder wird geboren

Stand: 13.05.2020, 00:00 Uhr

Über 100 Millionen verkaufte Alben und Singles, mehr als 30 Hits unter den ersten zehn Plätzen der US-Charts, 25 Grammys - Stevie Wonder ist nicht nur erfolgreich, er gilt auch als Erneuerer, der Blues, Spiritual, Rhythm and Blues, Soul und Funk weiter entwickelt.

Seine Karriere ist bei seiner Geburt am 13. Mai 1950 in Saginaw im US-Bundesstaat Michigan nicht absehbar: Er ist arm, schwarz und blind. Zu viel Sauerstoff im Brutkasten hat zur Ablösung der Netzhaut geführt. Wonder wächst mit fünf Geschwistern in den Slums von Detroit auf.

Stevie Wonder, Sänger und Musiker (Geburtstag 13.05.1950)

WDR 2 Stichtag 13.05.2020 04:14 Min. Verfügbar bis 11.05.2030 WDR 2


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Wunderkind mit Künstlernamen

Mit neun Jahren tritt "Little Stevie" als Solosänger in einer Baptisten-Gemeinde auf. Entdeckt wird er von Managern der Plattenfirma Motown. "Der Junge ist ein Wunder", sagt Berry Gordy, langjähriger Motown-Chef.

Das Wunderkind, das eigentlich Stevland Judkins heißt, erhält den Künsternamen Stevie Wonder. Mit seinem Song "Fingertips" stürmt der 13-Jährige 1963 an die Spitze der Hitparade.

"Einer der neuen Köpfe"

Wonder singt anfangs auch Cover-Versionen. Seinen eigenen Stil findet er Ende der 1960er Jahre, als gegen den Vietnamkrieg protestiert wird und die Bürgerrechtsbewegung aktiv ist.

Diese Jahre beeinflussen Wonder: Mit 18 Jahren tauscht er Anzug und Krawatte gegen Kappe und Samtjeans. "Die Welt ändert sich, viele der alten Köpfe müssen Platz machen für die neuen", sagt er bei einem Auftritt im US-Fernsehen. "Und ich bin ganz bestimmt einer der neuen Köpfe."

Oscar für die beste Filmmusik

Wonder verhandelt einen neuen Vertrag. "Ich musste ihm 13 Millionen Dollar bezahlen", sagt Motown-Boss Gordy. Zudem erhält Wonder die volle künstlerische Kontrolle über seine Musik.

Er komponiert, textet und spielt viele Instrumente selbst. 1976 erscheint sein Meisterwerk "Songs in the key of life". In 21 Songs beschreibt Wonder unter anderem das Leben in den Ghettos und besingt große Jazz-Musiker.

1980 wird "Hotter than July" sein meist verkauftes Album. 1985 bekommt er einen Oscar für die beste Filmmusik - mit dem Song "I just call to say I love you".

Politisch und wohltätig

Wonder mischt sich auch politisch ein: Wegen seines Protestes gegen die Apartheidspolitik in Südafrika landet er sogar im Gefängnis. Und er kämpft, bis der Geburtstag von Martin Luther King nationaler US-Gedenktag wird.

Wonder ist Vater von neun Kindern, mit Ex-US-Präsident Barack Obama befreundet und UN-Friedensbotschafter. Immer wieder tritt er auf, auch beim Online-Benefiz-Konzert anlässlich der Corona-Krise 2020.

Programmtipps:

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 13. Mai 2020 ebenfalls an Stevie Wonder. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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