Robert Bruce mit seinen Männern vor der Schlacht von Bannockburn 1314

3. Mai 1328 - Englands König erklärt Unabhängigkeit Schottlands "auf ewig"

Stand: 03.05.2018, 00:00 Uhr

Mit William Wallace beginnt Ende des 13. Jahrhunderts der Kampf der Schotten gegen die Eroberung durch England. 1297 gelingt dem Heerführer, den Filmstar Mel Gibson in "Braveheart" verkörpert hat, ein überwältigender Sieg über die Truppen König Eduards I.

Schottlands Unabhängigkeit auf ewig besiegelt (am 03.05.1328)

WDR 2 Stichtag 03.05.2018 04:16 Min. Verfügbar bis 30.04.2028 WDR 2


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Nur ein Jahr später wendet sich das Blatt. Eduard I. führt seine Armee persönlich gegen Wallace in die Schlacht und siegt. Der bereits zu Lebzeiten von seinen Landsleuten als "Wächter Schottlands" verehrte Wallace kann fliehen. 1305 aber wird er gefasst und in London auf grausamste Weise hingerichtet.

Entscheidung im Sumpf von Bannockburn

Die Engländer vertreiben kann erst ein Mann, der als einer der bedeutendsten Herrscher Schottlands in die Geschichte eingeht: Robert Bruce, seit 1306 als Robert I. König der Schotten. Mit einem aus 21 Clans zusammengewürfelten Haufen von 5.000 Mann tritt Bruce 1314 gegen eine vierfach überlegene Armee von König Eduard II. an.

Gemälde: Der Sieg in der Schlacht von Bannockburn

Sieg der Schotten in der Schlacht von Bannockburn

Im Sumpfland von Bannockburn lockt Bruce die Engländer in eine Falle. Nach zwei Tagen ist das gegnerische Heer aufgerieben und Eduard II. in die Flucht geschlagen. In einer Urkunde erklären die siegreichen Clanchefs: "So lange nur Hundert von uns am Leben bleiben, wird man uns niemals unter englische Herrschaft zwingen."

In realistischer Einschätzung seiner Stärke bittet Schottland daraufhin den Papst, einen Frieden mit England zu vermitteln. Es handelt sich um ein Bittschreiben, das große Folgen hat. Tatsächlich gibt der nächste König Eduard III. am  3. Mai 1328 ein Versprechen ab: "…dass das Königreich Schottland unserem lieben Verbündeten und Freund, Lord Robert, von Gottes Gnaden erlauchter König von Schottland, und all seinen Erben und Nachfolgern gehören soll…" Und zwar "in perpetuity" – in Ewigkeit!

Ein Schotte erbt beide Kronen

Die Ewigkeit jedoch dauert nur kurze Zeit. Nach dem Tod von Robert Bruce 1329 bringen die Engländer die führenden schottischen Clans gegeneinander auf und die Kämpfe beginnen erneut. Jahrhunderte ziehen ins Land; Schottland leidet schwer, kann seine Unabhängigkeit aber wahren - bis 1603 Englands Queen Elisabeth I. kinderlos stirbt.

Ihr rechtmäßiger Nachfolger als König von Schottland und England wird Jakob I., der Sohn der Schottin Maria Stuart, die Elisabeth einst als Thronrivalin hatte köpfen lassen. Seinem unter einer Krone vereinten Reich gibt er den Namen Großbritannien. 1706 schließen sich die in Personalunion regierten Länder endgültig zu einer Nation zusammen.

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