"Take That" ist eine der erfolgreichsten Boygroups der Musikgeschichte. Aber das hat auch seinen Preis: Während der sechs Jahre ihrer Existenz werden die Mitglieder von Fans nahezu belagert. Allen voran Robbie Williams, der Star der Truppe.
"Es ist eine Jagd", sagt Williams zu der Situation. "Und das belastet dich. Das belastet jeden." Williams ist auch der erste, der dem Druck von Management und Mädchen sowie den Alkohol- und Drogenexzessen auf den Touren nicht mehr standhält.
Am 17. Juli 1995 gibt er seinen Ausstieg bekannt – wohl auch, um eine Solokarriere zu starten. Und löst damit eine Massenhysterie aus. Auch in Deutschland werden Sorgentelefone eingerichtet, um die vornehmlich weiblichen Fans davon zu überzeugen, dass das Leben auch ohne das Quintett weitergehen kann.
Verwirklichter Managertraum
Ins Leben gerufen wird "Take That", der neben Williams noch Gary Barlow, Howard Donald, Jason Orange und Mark Owen angehören, von Nigel Martin-Smith. Der Manager will eine Boygroup nach dem Vorbild der US-Band "New Kids on the Block" kreieren und castet seine Fünfercombo zu diesem Zweck 1990 in Manchester zusammen.
Generalstabsmäßig baut er seine Schützlinge auf: Tag um Tag schickt er sie zum Tanztraining, besorgt ihnen ihr Outfit, vermittelt Auftritte im Fernsehen und vor allem auch in Schwulenbars.
Erste Singles verkaufen sich schlecht
Dabei sieht es anfangs gar nicht gut aus für "Take That". Zwar bekommt die Gruppe 1991 einen Plattenvertrag, aber die ersten zwei Singles verkaufen sich schlecht.
Der Durchbruch kommt im Sommer 1992 mit "It Only Takes a Minute", dann folgen Hits wie "Pray", "Babe", "Never Forget" oder "Relight My Fire". Bei Tourneen in Japan, Australien und Europa fallen kreischende Fans gleich reihenweise in Ohnmacht wie bei den Beatles.
Insgesamt neun Millionen Alben und zehn Millionen Singles werden "Take That" in den Folgejahren verkaufen, sechs Alben landen auf Platz eins. Der Titel "Back for Good" schafft es sogar in die amerikanischen Top Ten.
"Ein Leben außerhalb der Band"?
Dann geht Williams 1995. Ganze 211 Tage lang macht die Band ohne "Robbie" weiter. Im Februar 1996 gibt die Band ihre Trennung bekannt.
Nach einem ersten erfolgreichen Comeback von vier Gründungsmitgliedern im Jahr 2005 kehrt mit dem Studioalbum "Progressed" (2011) auch Robbie Williams zur Band zurück. Aber das ist nur von kurzer Dauer. Inzwischen macht "Take That" als Trio weiter.
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