Menschen mit Affenmasken? Das kann doch nicht anders als lächerlich wirken! Das jedenfalls befürchtet Studioleiter Dick Zunack von der 20th Century Fox. Für den Film "Planet der Affen" aber kann er John Chambers gewinnen, der nach seinen Erfahrungen mit Gesichtsplastiken für Kriegsversehrte als Maskenbildner unter anderem für die Ohren von Mr. Spock aus der TV-Serie "Raumschiff Enterprise" verantwortlich zeichnet.
Chambers gelingt das Unmögliche: Seine Masken passen sich den Gesichtsmuskeln der rund 200 Affendarsteller an. Trotz der tierischen Latexhaut können die Schauspieler Gefühle ausdrücken. "Den Eindruck von Lebendigkeit erzeugten die Schauspieler durch überdeutliches Lächeln oder die Sprechbewegungen", wird sich Chambers später erinnern. 1969 erhält er für seine Leistungen einen Oscar – und das, obwohl es noch gar keine Kategorie für die beste Maske gibt.
"Ihr habt die Erde in die Luft gesprengt!"
Die Grundidee zu "Planet der Affen" stammt vom französischen Schriftsteller Pierre Boulle, der 1952 mit dem Roman "Die Brücke am Kwai" bekannt geworden war. Es geht um den Astronauten George Taylor, der 1972 die Erde verlässt, sieben Monate mit Lichtgeschwindigkeit durch die Raumzeit fliegt und nach den Gesetzen der Relativitätstheorie im Jahr 2673 auf einem Planeten notlanden muss. Dieser wird von intelligenten Affen beherrscht, die sich die stummen Menschen untertan gemacht haben.
Taylor wird von den Affen gefangen genommen, kann schließlich aber fliehen. Im Film "Planet der Affen", der am 8. Februar 1968 Premiere hat, wird Taylor von Kinostar Charlton Heston verkörpert. Die Szene, in der Heston in die Knie geht, als er aufgrund der in den Sand versunkenen Freiheitsstatue erkennt, dass er in der Zukunft seines Heimatplaneten gelandet ist ("Ihr Wahnsinnigen! Ihr habt die Erde in die Luft gesprengt!"), gehört zu den legendären Einstellungen der Filmgeschichte.
Sechs Stunden Maske
Bevor Hollywood-Produzent Arthur P. Jacobs sein Filmprojekt mit Regisseur Franklin J. Schaffner umsetzen kann, sind viele Hürden zu überwinden. Lange sträuben sich die Filmstudios gegen den Stoff, 30 Drehbuchfassungen werden angefertigt. Kurz vor Drehbeginn steigt mit Schauspieler Edgar G. Robinson ein Zugpferd fürs Kinopublikum aus. Vor allem die anfangs sechs Stunden in der Maskenbildnerei rauben manchem der Affendarsteller den letzten Nerv. Am Ende kann sich das Produkt aber sehen lassen.
5,8 Millionen US-Dollar hat "Planet der Affen" gekostet, 26 Millionen spielt der Film ein. Bis 1973 entstehen vier Fortsetzungen, 2001 wird ein Remake gedreht. 2017 kommt "Planet der Affen: Survival" in die Kinos.
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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 8. Februar 2018 ebenfalls an "Planet der Affen". Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.
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