Ihr Blick gilt als unwiderstehlich. Die US-Schauspielerin Lauren Bacall wird schon zu Beginn ihrer Karriere "The Look" genannt. In ihrem ersten Film "Haben und Nichthaben" von 1944 sieht von unten Humphrey Bogart in die Augen.
Der verheiratete Bogart verliebt sich in die 19-Jährige - im Film und privat. Der 25 Jahre ältere Bogart lässt sich scheiden und heiratet sie. Die beiden werden ein Hollywood-Traumpaar - und bleiben es bis zu Bogarts frühem Krebstod 1957.
Renommierte Schauspielschule
Geboren wird Lauren Bacall am 16. September 1924 in New York - als Betty Joan Perske. Ihre Eltern sind jüdische Emigranten mit osteuropäischen Wurzeln. Als sie sechs Jahre alt ist, lassen sich ihre Eltern scheiden. Betty wächst bei ihrer Mutter auf, die ehrgeizige Ziele hat.
"Als ich zwölf war, ging sie mit mir zu einem Agenten für Fotomodelle", erinnert sich die Schauspielerin. "Sie sah nicht, dass ich für mein Alter zu groß und zu unterentwickelt war." Nach Bettys Schulzeit leiht sich ihre Mutter Geld, damit ihre Tochter die Schauspielklasse der 1884 gegründeten "American Academy of Dramatic Arts" besuchen kann.
Regisseur mit Absichten
Mit 17 Jahren debütiert Betty am Broadway. Das Modemagazin "Harper's Bazar" veröffentlicht 1943 ein Titelfoto von ihr. Das sieht Regisseur Howard Hawks, der eine Hauptdarstellerin für "Haben und Nichthaben" sucht.
Hawks übernimmt ihr Management und gibt ihr den Künstlernamen Lauren Bacall. Sie muss Übungen machen, damit ihre Stimme tiefer klingt. Ihre Zähne werden gerichtet. "Eigentlich wollte er die Kontrolle über mein Leben", so die Schauspielerin. "Er hatte Begierden, die ich damals noch nicht ganz begriffen hatte."
Kriminalfilme, Komödien, Melodramen
Aber Hawks kommt Bogart dazwischen - und dieser spielt 1946 mit Bacall in ihrem zweiten gemeinsamen Film "Tote schlafen fest". Lauren steigt auf zur Inkarnation einer coolen und undurchsichtigen Frau der Schwarzen Serie. Sie überzeugt auch in Komödien und Melodramen.
Nach Bogarts Tod dreht Bacall nur noch selten Filme. 1959 kehrt sie in ihre Geburtsstadt New York zurück und startet eine zweite Karriere am Broadway mit Musicals wie "Cactus Flower" und "Applause".
Oscar fürs Lebenswerk
Mitte der 1970er Jahre erscheint Bacall wieder in großen Leinwand-Produktionen. Dazu gehören "Mord im Orientexpress" (1974) und John Waynes letzter Film "Der Scharfschütze" (1976).
2009 erhält Bacall einen Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk. Sie stirbt am 12. August 2014 kurz vor ihrem 90. Geburtstag in New York.
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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 12. August 2019 ebenfalls an Lauren Bacall. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.
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