Schiffstation der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft, um 1930

14. April 1823 - Gründung der Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft

Stand: 14.04.2018, 00:00 Uhr

Mit ihren rund 2.900 Kilometern ist die Donau nach der Wolga der längste Strom Europas. Sie verbindet dabei zehn Länder. Schon Karl der Große nutzt sie im neunten Jahrhundert für seinen Orienthandel und träumt von einem Rhein-Main-Donau-Kanal, der dann rund 1100 Jahre später tatsächlich entsteht.

Der österreichische Kaiser Franz I. hat weniger hochtrabende Pläne. Er träumt lediglich von schnelleren Transporten auf der Donau selbst. Tatsächlich ist die Donauschifffahrt über Jahrhunderte ein extrem schwieriges Geschäft. Anfangs schwimmen viele der mit Holz, Mühlsteinen, Leinen, Seide, Glas oder Salz beladenen Schiffe nur mit dem Strom und werden am Ende ihrer Fahrt vom sogenannten Plättenschinder zu Brennholz verarbeitet. Später lässt man sie von Pferden wieder stromaufwärts ziehen. 25 Tage dauert die Reise von Wien nach Linz, acht von Linz nach Passau. Dabei lässt die industrielle Revolution den Warenverkehr auch auf der Donau explodieren. Kein Wunder also, dass Kaiser Franz I. nach neuen Lösungen sucht.

Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft gegründet (am 14.04.1823)

WDR 2 Stichtag 14.04.2018 04:15 Min. Verfügbar bis 11.04.2028 WDR 2


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Gesellschaft ohne Schiff

Bereits am 14. April 1823 gründen Wagemutige die erste Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft – ohne überhaupt ein Schiff zu besitzen. Logischerweise geht das Unternehmen unter. 1828 werden die englischen Schiffbauer John Andrews und Joseph Prichard beim österreichischen Kaiser mit Plänen zur Konstruktion von Flussdampfern vorstellig. Nur ein Jahr später entsteht die "Erste kaiserlich-königliche Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft" als Aktiengesellschaft.

Mit Volldampf voraus

1830 nimmt das 60 Pferdestärken ersetzende Dampfschiff "Franz I." zwischen Wien und Budapest Fahrt auf. 14 Stunden braucht es für die 300 Kilometer stromab- und 48 Stunden stromaufwärts. Da große Banken in London, Frankfurt und Paris in das Vorhaben investieren, kann die Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft (DDSG) schnell wachsen. In Wien und Budapest entstehen eigene Werften. Ende des 19. Jahrhunderts hat die DDSG 82 Personendampfer, 298 Frachtdampfer, 2.600 Güterkräne und 12.000 Mitarbeiter.

Bis zum Ersten Weltkrieg beherrscht die DDSG mit russischen Konkurrenten die Donau, dann zerfällt mit dem österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaat auch das Monopol. Noch tiefer ist der Einschnitt mit dem Zweiten Weltkrieg. Die DDSG wird in mehrere Privatreedereien zersplittert, der Name wird von den neuen Besitzern allerdings fortgeführt.

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