Todestag Dean Martin (Schauspieler, Sänger, Entertainer)

Stichtag

25. Dezember 1995 - Dean Martin stirbt in Beverly Hills

Mitte der 1940er Jahre trifft Dean Martin auf Jerry Lewis. Gemeinsam mit dem kauzigen Komiker blödelt sich der smarte Entertainer in der legendären Mafia-Spielhölle "500 Club" in Atlantic City durch das Programm. Vier Zuschauer haben die beiden bei ihrem Debütauftritt, aber der Unterhaltungswert ihrer Show aus Gesang, Grimassen und Witz spricht sich in Windeseile herum. "Am nächsten Abend hatten wir über hundert Leute da", wird sich Lewis später erinnern. "Und am dritten Abend kamen zweihundert, plus der paar Tausend, die rund um den Block anstanden."

Bis 1957 sind Martin und Lewis das Dream-Team der US-Unterhaltungsindustrie. 16 Hollywoodkomödien dreht das Duo zusammen und verdient sich eine goldene Nase – wobei es sich im Fall von Martin um eine gebrochene und wieder zurechtgerückte Boxernase handelt.

Vom Preisboxer zum Plattenstar

Geboren wird Martin 1917 als Dino Paul Crocetti in Ohio. In der Schule hat der Sohn italienischer Einwanderer aufgrund seiner schlechten Englischkenntnisse weitaus mehr Probleme als im Ring, weshalb er sich als "Kid Crocett" für zehn Dollar pro Kampf zunächst als Preisboxer durchschlägt. Nebenbei schmuggelt er während der Prohibition Alkohol für die Mafia und arbeitet als Croupier, wo er bisweilen am Spieltisch singt – und von einem Musikagenten entdeckt wird. 1948 erhält er seinen ersten Plattenvertrag.

Mit "Memories Are Made of This" (1955) und "Everybody Loves Somebody (Sometime)" (1964) stürmt er die US-Hitparaden. Auch seine italienisch angehauchten Balladen "That’s Amore" (1953) und "Volare" (1958) hinzu. "That’s Amore" gehört zum Soundtrack der Golferkomödie "Der Tollpatsch" mit Martin und Jerry Lewis in den Hauptrollen. Er erhält eine Oscar-Nominierung.

Der Mann, der aus der Bar kommt

Auf der Bühne stilisiert sich der stets gut gebräunte Martin als smarter, eleganter Frauenschwarm. Neben dem Barhocker gehört das Whiskyglas zum Standardaccessoire. Das Publikum verzeiht Martin alles – auch, dass er bisweilen schon angetrunken auf die Bühne wankt. Mehr noch: In den populären "Dean Martin-Shows", die ihn zum bestbezahltesten TV-Star machen, gehört es zum guten Ton, den Entertainer als Mann, der direkt aus der Bar auf die Bühne kommt, anzukündigen. Neben markigen Sprüchen gehören über 500 Songs zum Repertoire.

1959 glänzt Martin als ernst zu nehmender Schauspieler in der Rolle des versoffenen Hilfssheriffs neben John Wayne im Western "Rio Bravo" unter der Regie von Howard Hawks. Seine Ausnüchterung erlebt er als Schriftsteller in Vincente Minellis "Bells are Ringing" (1960), wo ihn eine Telefonistin auf den Pfad der Tugend zurückbringt. In Billy Wilders Kinokomödie "Küss mich Dummkopf" (1964) spielt Martin als trinkfester Sänger und Schürzenjäger sich selbst. Insgesamt kommt er auf über 50 Kinofilme. Parallel hierzu gibt er mit Frank Sinatra, Sammy Davis jr. und weiteren Freunden als "Rat Pack" im Sands Hotel in Las Vegas legendäre Konzerte.

Drei Mal ist Martin verheiratet, sieben Mal wird er Vater. Den Tod seines Sohnes Dean Paul, der 1987 beim Absturz seines Flugzeugs ums Leben kommt, überwindet er nie. Dean Martin stirbt am 25. Dezember 1995 in Beverly Hills im Alter von 78 Jahren an Lungenkrebs.

Stand: 25.12.2015

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