Kurz, nachdem er die "X-Strahlen" entdeckt hat, durchleuchtet Wilhelm Conrad Röntgen damit 1895 die Hand seiner Frau. Die Aufnahme belegt: Nun ist es für Ärzte möglich, Einblicke in den menschlichen Körper zu nehmen.
Allerdings sind Röntgenbilder nur zweidimensional. Die räumliche Darstellung fehlt. Erst Computer ermöglichen von den 1970er Jahren an entscheidende Fortschritte.
Scheibenförmige Aufnahmen
1972 entwickelt der englische Ingenieur Godfrey N. Hounsfield den ersten Computer-Tomografen (CT). Dabei werden scheibenförmige Röntgenaufnahmen quer durch den Körper gemacht. Die Röntgenstrahlen werden dabei - je nach Gewebeart - mehr oder weniger stark durchgelassen. Per Computer wird daraus die jeweilige Dichte des Gewebes errechnet.
Aber auch diese Bilder sind flach. Der US-Radiologe Michael W. Vannier forscht weiter. Er hat vor seiner medizinischen Laufbahn als Ingenieur gearbeitet. Er begreift: Die gleiche Technik, die es ermöglicht, Flugzeugoberflächen dreidimensional abzubilden, kann auch in Computer-Tomografen funktionieren.
3-D-Rekonstruktion eines Kopfes
Vannier entwickelt die Aufnahmetechnik und die anschließende Verarbeitung der Daten weiter. Im Juli 1983 veröffentlicht er das Ergebnis: die erste dreidimensionale Rekonstruktion eines menschlichen Kopfes.
Der Amerikaner präsentiert bald auch die ersten 3-D-Darstellungen verschiedener Organe. Heute ist der dreidimensionale Blick in den menschlichen Körper aus der Medizin nicht mehr wegzudenken.
Programmtipps:
Auf WDR 2 können Sie den Stichtag immer gegen 9.40 Uhr hören. Wiederholung: von Montag bis Samstag um 18.40 Uhr. Der Stichtag ist nach der Ausstrahlung als Podcast abrufbar.
Stichtag am 20.07.2018: Vor 45 Jahren: Gesetz zum Alkohol am Steuer