Todestag James Dean (amerik. Schauspieler)

Stichtag

30.September 1955 - James Dean verunglückt

"Ich glaube, ich werde mein Leben der Kunst und dem Theater widmen. Es gibt so viele Arten von Kunst, dass ich sicher irgendwo gut bin." Davon ist James Dean schon mit 17 Jahren überzeugt – und das, obwohl er nicht sonderlich groß, kurzsichtig und wenig anpassungsfähig ist. Aber er verfügt auch über eine reichliche Portion Selbstbewusstsein: "Ich weiß, dass ich begabt bin und dass niemand besser ist, wenn ich an mir arbeite."

Tatsächlich gehört Deans kurze Karriere dem Film. Drei Kinoproduktionen und einen frühen, Tod braucht es, um aus dem Schauspieler eine Legende zu machen.

Debüt im "Pepsi"-Werbespot

Geboren wird Dean 1931 als Sohn eines Zahntechnikers in Marion im US-Bundesstaat Indiana. Seine Mutter erkennt die künstlerische Begabung ihres als dickköpfig geltenden Sohnes. Sie meldet ihn in einer privaten Schauspielschule an, wo er zu steppen beginnt. Auch lernt er, Geige zu spielen. Später wird Dean behaupten, eine lieblose Kindheit mit Schulschwierigkeiten und Konflikten zum Vater gehabt zu haben und ohne die Chance zu sozialem Aufstieg gewesen zu sein: Teil jenes Mythos, an dem er mithilfe der Presse früh zu stricken beginnt. 

1950 beginnt Dean, an der University of California in Los Angeles Jura zu studieren, um seinen Vater zu beeindrucken. Theaterwissenschaft wird sein Nebenfach. Im selben Jahr steht er in Shakespeares "Macbeth" auf der Bühne und bekommt seine erste bezahlte Rolle in einem zweiminütigen Werbespot für "Pepsi". Zusätzlich nimmt er Schauspielunterricht im legendären "Actors Studio" und übernimmt Nebenrollen in Fernsehserien. Mit einer ersten Sprechrolle als Johannes der Täufer erobert er sich eine erste Fangemeinde. 

Verhängnisvolle Liebe zu schnellen Autos 

1954 hat Dean mit dem Stück "Der Immoralist" auf dem Broadway seinen ersten großen Erfolg. In dieser Phase sucht die Film- und Fernsehgesellschaft Warner Brothers einen neuen, jungen, unverbrauchten Star, der der Generation der Halbstarken ein Gesicht geben kann. So engagiert Regisseur Elia Kazan Dean für seinen Film "Jenseits von Eden" (1955) - obwohl er ihm fehlende Technik und ein wenig stimmiges Spiel bescheinigt. Der Vater-Sohn-Konflikt des Films begründet Deans Rebellenmythos. 

In den Produktionen "Denn sie wissen nicht, was sie tun" (1955) und "Giganten" (1956) kultiviert Dean sein Image des jugendlichen Rebellen weiter. Dafür sucht er bei den Jugendlichen in Los Angeles Anschauungsmaterial. Im wahren Leben spielt er die Rolle des asozialen Flegels weiter. Seine Leidenschaft aber gilt schnellen Autos. Deshalb besteht die Filmgesellschaft auf einer Vertragsklausel, die ihm verbietet, während eines Drehs Rennen zu fahren.

Die Klausel verliert am 30. September 1955  ihre Gültigkeit. Dean besteigt seinen silbergrauen Porsche 550 Spyder. Entgegen der Überlieferung fährt er nicht zu schnell. Auch passiert das tödliche Unglück nicht während eines Rennens. Ein entgegenkommender Ford nimmt Dean die Vorfahrt, die Wagen prallen zusammen. Bei der Einlieferung ins Krankenhaus lebt der Schauspieler schon nicht mehr. Die Premiere von "Giganten" findet ohne ihn statt.

Stand: 30.09.2015

Programmtipps:

Auf WDR 2 können Sie den Stichtag immer gegen 9.40 Uhr hören. Wiederholung: von Montag bis Samstag um 18.40 Uhr. Der Stichtag ist nach der Ausstrahlung als Podcast abrufbar.

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.05 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 30. September 2015 ebenfalls an James Dean. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.