Stichtag

8. Februar 1955 - John Grisham wird geboren

Seine Thriller verkaufen sich millionenfach: John Grisham gehört weltweit zu den erfolgreichsten Bestsellerautoren. Seit 1989 veröffentlicht er jedes Jahr mindestens ein Buch. Seine Romane werden mittlerweile in 40 Sprachen übersetzt und spielen fast alle im amerikanischen Justizmilieu. Das ist kein Zufall: Grishams eigentlicher Beruf ist Anwalt - bis er mit "Die Jury" sein erstes Buch herausgibt. Darin geht es um einen verzweifelten Vater, der die Vergewaltiger seiner kleinen Tochter erschießt und dafür in einer kleinen Stadt im Süden der USA vor Gericht gestellt wird. Er ist schwarz, die Vergewaltiger waren weiß. Ein junger Anwalt übernimmt die Verteidigung des Schützen.

Schon damals zeigt sich, womit sich Grisham in seinen Büchern immer wieder befasst: mit Rassismus und sozialer Ungerechtigkeit. Allerdings wird "Die Jury" erst ein Erfolg, als sein zweites Buch "Die Firma" erscheint. Denn die Geschichte über einen jungen Anwalt, der mafiöse Praktiken in seiner Kanzlei aufdeckt, landet noch vor Fertigstellung in Hollywood - und bringt Grisham 600.000 Dollar für die Filmrechte ein.

Täglich vier bis fünf Stunden schreiben

Geboren wird John Ray Grisham junior am 8. Februar 1955 in Jonesboro im US-Bundesstaat Arkansas. Der Sohn eines Bauarbeiters und einer Hausfrau will zunächst professioneller Basketballspieler werden. Als ihm klar wird, dass seine Fähigkeiten nicht ausreichen, studiert er Jura und arbeitet fast zehn Jahre lang als Anwalt. Er spezialisiert sich als Strafverteidiger auf Prozesse mit Körperverletzung. Zudem wird er 1983 als Vertreter der Demokraten in das Parlament von Mississippi gewählt.

Nach seinem Durchbruch als Autor schließt Grisham 1990 seine Kanzlei, zieht sich aus der Politik zurück und widmet sich nun ausschließlich dem Schreiben. Seine gut recherchierten Bücher entstehen alle in einem umgebauten Nebengebäude seiner Farm in Oxford im US-Bundesstaat Mississippi - in absoluter Ruhe. "Ich arbeite an einem Computer, der nicht online ist, damit ich nicht gehackt werden kann", so Grisham. "Es gibt kein Telefon und kein Fax." Er arbeite täglich morgens vier bis fünf Stunden.

Irritierende Äußerungen zur Pädophilie

In seinen Büchern prangert Grisham immer wieder das US-Justizsystem an und zeigt Absurditäten und Fehler auf. Mitte Oktober 2014 sorgt der Schriftsteller allerdings selbst für Empörung - als er sich in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Telegraph" in irritierender Weise über Pädophile äußert. Darin erklärt er, dass jahrelange Haftstrafen für Männer, die im Internet Kinderpornografie angeschaut hätten, zu hart seien.

Nur wenige Tage nach dem Interview entschuldigt sich Grisham auf seiner Homepage öffentlich. "Jeder, der einem Kind Schaden zufügt oder in irgendeiner Weise Kinderpornografie konsumiert, sollte mit voller Härte des Gesetzes bestraft werden", schreibt der Autor. "Die Äußerungen tun mir leid und ich entschuldige mich bei allen." Akzeptiert haben diese Entschuldigung offenbar seine Fans. Sein neues Buch "Gray Mountain" steht in den USA auch Ende 2014 weiterhin auf Platz eins der Bestsellerlisten.

Stand: 08.02.2015

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