Rekordtorjäger Simon Terodde beendet seine Karriere zum Abschluss der Saison der 2. Fußball-Bundesliga. Dies teilte Teroddes Klub Schalke 04 am Donnerstag mit. Der 36 Jahre alte Kapitän der Gelsenkirchener habe die Mannschaft kurz zuvor über seinen Abschied informiert, hieß es. Der 36-Jährige wurde am Samstag beim 2:1-Heimsieg der Schalker gegen Hansa Rostock gebührend verabschiedet.
Terodde: "Hatte immer Angst vor diesem Tag"
Terodde selbst verkündete auf seinem Instagram-Account: "Nach 16 Jahren im Profifußball ist jetzt Schluss!" Weiter ließ der Stürmer verlauten: "Die letzten Jahre hatte ich immer Angst vor diesem Tag, da bin ich ganz ehrlich." Er habe sein Hobby zum Beruf machen dürfen und es geliebt, vor ausverkauftem Haus zu spielen.
"Wie der Ball im Tor einschlägt, das Netz zappeln zu sehen, die Ekstase in den Kurven, das sind alles Sachen, die ich unglaublich vermissen werde", schrieb er weiter.
Viermal Torschützenkönig der 2. Bundesliga
Terodde nannte auch Gründe für den Abschied: Jedes Jahr am Limit zu spielen, habe bei ihm "Spuren hinterlassen" und es sei nun Zeit den "Platz für Jüngere freizumachen". Der Stürmer bedankte sich ausdrücklich bei allen Klubs, in denen er aktiv war und warb für die große Bedeutung der Position des Mittelstürmers im Fußball.
Terodde ist der erfolgreichste Angreifer der 2. Liga: Viermal war er Torschützenkönig, in 310 Einsätzen erzielte er 177 Treffer. Öfter wurde kein Spieler Torschützenkönig.
Schwierige erste Karriere-Jahre
Teroddes Weg in den Profi-Fußball war allerdings beschwerlich. 2007 wurde der in Bocholt geborene Stürmer beim MSV Duisburg zum Profi. Aufgrund einer Knieverletzung absolvierte Terodde in anderthalb Jahren beim MSV aber nur zwei Spiele für die Profis und blieb ohne Treffer. Besser lief es auch bei einer Leih-Station bei Fortuna Düsseldorf nicht. Wieder warf ihn eine Verletzung zurück, sodass er in Düsseldorf nur zu acht Drittliga-Einsätzen (ein Treffer) kam.
Es folgte ein Wechsel zum 1. FC Köln, wo er überwiegend in der zweiten Mannschaft spiele. Sein erstes Zweitliga-Tor erzielte er erst am 10. Dezember 2011 im Trikot von Union Berlin, für die er in 93 Partien 25 Mal traf.
Endgültig zum Top-Torjäger wurde Terodde beim VfL Bochum. Nach 16 Treffern in der Saison 2014/15 wurde Terodde in der Saison darauf mit 25 Toren in 33 Partien in der folgenden Saison zum ersten Mal Zweitliga-Torschützenkönig.
Terodde als Aufstiegsgarant
In der nachfolgenden Saison verteidigte Terodde seinen Titel sogar. Wieder traf er 25 Mal, dieses Mal aber im Trikot des VfB Stuttgart. Damit war er der Aufstiegsgarant für den VfB und erarbeitete sich erstmal den Ruf als Retter für gefallene Traditionsclubs.
2019 schoss er den 1. FC Köln nach seiner Rückkehr mit 29 Toren in 33 Partien zum direkten Wiederaufstieg. 2022 verhalf er dem FC Schalke mit 30 Toren in 30 Spielen zur Rückkehr in die Bundesliga. Nur dem Hamburger SV konnte selbst Terodde nicht helfen. Trotz 24 Toren in 33 Spielen für den HSV verpassten die Norddeutschen den Bundesliga-Aufstieg.
Kein Glück in der Bundesliga
Aber während Terodde also gleich drei Vereinen zum Aufstieg verhalf, tat er sich persönlich in der ersten Liga schwer. 90 Mal lief Terodde für Stuttgart, den 1. FC Köln und Schalke 04 in der Bundesliga auf, erzielte insgesamt aber nur 15 Tore.
Auch deshalb ist Simon Terodde immer wieder zurück in der 2. Bundesliga gelandet. Zwei Spiele bleiben ihm nun noch, um sein Torkonto noch einmal aufzustocken und seinen eigenen Rekord auszubauen. In der Spielzeit steht Terodde bei aktuell fünf Treffern. Nach dem Spiel gegen Rostock wird sich der 36-Jährige am 19. Mai (15.30 Uhr) auswärts bei Greuther Fürth von der Zweitliga-Bühne verabschieden.