Mitch Kniat, Trainer von Arminia Bielefeld

Arminia vor "extremem Härtetest" gegen Cottbus

Stand: 16.01.2025, 19:06 Uhr

Arminia Bielefeld hat den Kontakt zu den direkten Aufstiegsplätzen der 3. Liga verloren. Das Duell mit dem Zweiten Energie Cottbus ist für Coach Mitch Kniat dennoch nicht richtungsweisend.

Von Lukas Thiele

Die Generalprobe ist gelungen. Mit 5:1 gewann Arminia Bielefeld das zweite und letzte Testspiel der Wintervorbereitung gegen den Regionalligisten TSV Havelse. Zuvor besiegte der DSC bereits den Oberligisten SV Lippstadt mit 6:0. Dabei war es kein Zufall, dass die Arminia Havelse als letzten Gegner der Vorbereitung ausgewählt hat: "Havelse hat einen ähnlichen Spielstil wie Cottbus", verriet Trainer Mitch Kniat am Donnerstag.

Energie Cottbus heißt nämlich der Gegner, der am Samstag (18.01.2025, 14 Uhr, live im WDR) zum Rückrundenauftakt in der 3. Liga auf die Bielefelder Alm kommt. Energie ist das Überraschungsteam der Liga. Als Aufsteiger aus der Regionalliga steht das Team von Trainer Pele Wollitz nach 19 Spielen auf Rang zwei und damit auf einem direkten Aufstiegsrang.

Bielefeld sechs Punkte hinter Cottbus

Genau dort würde Arminia Bielefeld am Ende der Saison gerne stehen. Über weite Teile der Hinrunde waren die Bielefelder auch auf dem besten Weg dorthin. Nach drei sieglosen Spielen zum Abschluss der Hinrunde musste der DSC aber ein wenig abreißen lassen. Zwar haben die Bielefelder als Tabellenvierter nur einen Punkt Rückstand auf den Relegationsrang, Energie Cottbus ist jedoch bereits sechs Punkte weg.

Dementsprechend brisant ist das direkte Duell am Samstag. Mit einem Sieg könnte Arminia wieder auf drei Punkte an die Lausitzer heranrücken. Bei einer Niederlage wäre Cottbus auf neun Punkte enteilt.

Partie für Kniat "wichtig", aber "nicht entscheidend"

Die Partie sei laut Kniat daher "extrem wichtig". Zu viel Bedeutung will der Trainer dem Spiel dann aber doch nicht mitgeben: "Trotzdem ist es nicht entscheidend für den weiteren Saisonverlauf. Das ist ein Spiel, wo es um ganz, ganz viel geht, vor allem dann auch um das Gefühl für die nächsten Spiele. Das haben wir in der Hinrunde erlebt."

Zum Saisonauftakt holte Arminia in Cottbus dank eines Kopfballtores von Maximilian Großer in der dritten Minute der Nachspielzeit einen 2:1-Auswärtssieg - und verlor dann erst am sechsten Spieltag erstmals. Dazu gab es auch den 2:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Zweitligist Hannover 96. "Das war ein Gamechanger, dass wir in der letzten Minute das Tor gemacht haben. Das hat uns auch ein bisschen durch die Saison getragen", sagte Kniat.

Zu sehr in Erinnerungen schwelgen will der 39-Jährige vor dem Wiedersehen am Samstag aber nicht. "Cottbus hat sich krass weiterentwickelt in der Saison, ähnlich wie wir. Ein paar Muster haben sie noch, aber wir haben uns dann eher um die letzten Testspiele von Cottbus gekümmert und natürlich um die letzten Meisterschaftsspiele."

Kniat warnt vor Cottbusser Offensive

Was Kniat da gesehen hat, hat ihn offensichtlich beeindruckt. "Es wird ein extremer Härtetest", sagte er. "Wenn man sieht, wie sie die Tore gemacht haben, ist das schon beeindruckend. Das wird eine heftige Aufgabe. Die Offensive ist eine der besten der Liga. Die haben viele Waffen und die gilt es in den Griff zu bekommen."

Der Hauptgrund für den Cottbusser Höhenflug sei jedoch die Eingespieltheit: "Wie viele Aufsteiger haben sie den Vorteil, dass der Kader zusammengeblieben ist. Sie haben jetzt im Winter noch einmal nachgelegt, haben Top-Spieler geholt, und deswegen wird es auf jeden Fall eine harte Nuss werden", sagte Kniat.

Kaito Mizuta ist zurück in Bielefeld

Beim eigenen Personal hat der ehemalige Verler und Paderborner die Qual der Wahl. Alle Spieler stehen zur Verfügung. Auch Kaito Mizuta ist - etwas überraschend - eine Option. Der Japaner war in der Winterpause für Gespräche mit anderen Vereinen freigestellt und verpasste damit auch die Testspiele. Eine Einigung gab es jedoch nicht und so ist Mizuta zurück in Bielefeld.

Ein Wechsel noch im Winter gilt dennoch als wahrscheinlich. Ob Mizuta gegen Cottbus im Bielefelder Kader steht, ist unwahrscheinlich. Auch wenn Kniat dem zumindest keine Absage erteilte: "Wir sind im Profifußball. Ich bin da nicht nachtragend. Er ist nicht der Erste, der mal gesagt hat, eine Veränderung haben zu wollen." Klar sei jedoch: "Die zehn, die spielen, haben sich aufgedrängt. Es werden die spielen, die am besten zu unserem Plan passen."

22.000 Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet

Den Plan konnte die Arminia gegen Cottbus-Imitat Havelse schon einmal austesten. Für Kniat gab es jedoch noch Verbesserungspotential, vor allem in der Chancenverwertung und der Restverteidigung. "Wir haben das Spiel analysiert und machen es am Wochenende hoffentlich noch besser."

Freuen kann sich die Arminia auf eine prächtige Kulisse. 20.500 Tickets sind bereits verkauft. Insgesamt rechnet der Verein mit 22.000 Zuschauerinnen und Zuschauern.

Unsere Quellen:

  • Pressekonferenz von Arminia Bielefeld
  • Youtube-Kanal von Arminia Bielefeld

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WDR 15.12.2024 03:57 Min. Verfügbar bis 15.12.2025 WDR Online